Holzkirchen investiert

Holzkirchen · Bessere Radwege

Holzkirchen · Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Nachdem die Gemeinden der Alpenregion Tegernsee Schliersee erst Ende letzten Jahres ihre Zusammenarbeit in allen touristischen Belangen beschlossen hatten, steht nun bereits der komplette »Masterplan Tourismus«.

Bei einer Sondersitzung des Marktgemeinderates Holzkirchen am 28. Juni präsentierte Cornelius Obier, der Geschäftsführer des verantwortlichen Marketingunternehmens gemeinsam mit der Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Alpenregion Tegernsee Schliersee Sabine Floßmann die Grundzüge, Ziele und Projekte des Masterplans.

Gerade Holzkirchen und dem Nordkreis käme dabei eine besondere Rolle als »Empfangsportal für Tagestouristen und Kurzzeiturlauber« zu, erläuterte Obier. Umgekehrt sei rund 60 bis 70 Prozent der touristischen Wertschöpfung in Holzkirchen durch Tagestouristen verursacht, wozu Obier auch die Ausflügler aus der nahe gelegenen Landeshauptstadt zählt. Als Nutznießer der Besucher hat die Arbeitsgruppe neben der lokalen Gastronomie auch Einzelhandelsgeschäfte sowie lokale Freizeit- und Kulturangebote ausgemacht.

Für die Zukunft sehen die Tourismusplaner vor allem bei den Radfahrern das größte Potential für Holzkirchen. Der Ausbau eines attraktiven Radwegenetzes für Tourenradler soll in Zukunft neben den Tagesbesuchern vermehrt auch Übernachtungsgäste nach Holzkirchen locken. Noch im Juli werden die ersten Strecken mit neuen, leuchtend gelben Schildern ausgewiesen. Kilometerangaben für die Radler und Gehzeiten für Wanderer erleichtern den Besuchern dann die Planung. Bis Ende des Jahres sollen alle Wege der Tourismusregion neu und vor allem einheitlich beschildert sein. Parallel zum Ausbau des Wegenetzes sollen alle Anbieter von Leistungen entlang der Strecken in das Internet-Tourismusportal eingebunden werden. »Das ist ein Quantensprung für die Anbieter«, versprach Obier.

Wichtig sei gleichzeitig aber auch eine Anpassung des Angebots an die geänderten Bedürfnisse der Gäste und die gegenseitige Vernetzung der Betriebe. So gäbe es derzeit zum Beispiel nur vier zertifizierte wanderfreundliche und sieben fahrradfreundliche Gastgeber. Also durchaus Luft nach oben. »Der Masterplan wird nur wirken, wenn die Leistungsanbieter und die Gemeinden in Qualität und Infrastruktur investieren«, warnte Obier.

Dann jedoch werden nicht nur Gäste und Leistungsanbieter, sondern auch die Bürger Holzkirchens von der Entwicklung des Tourismus profitieren, prophezeite Obier. Denn neben den derzeit 6.600 Arbeitsplätzen in Holzkirchen die unmittelbar vom Tourismus abhängig sind, werden auch Handwerk, Gewerbe und Landwirtschaft gestärkt. Ein positives Image als Tourismusregion wertete auch Sabine Floßmann als Schlüsselfaktor für die Ansiedlung von Unternehmen. Steigende Einkommen und der Ausbau der lokalen Angebote wirken sich dann unmittelbar auch auf die Einwohner aus.

Andrea Pietsch

Artikel vom 05.07.2011
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