Neubiberger Mütter in arger Bedrängnis

Neubiberg · Krippenplätze Mangelware

Neubiberg · Die Kinderbetreuung ist ein Thema, das Gemeinden und junge Eltern gleichsam auf Trab hält. Der Run auf die Plätze ist enorm, Mehrfachanmeldungen erschweren die Übersicht, die Vergabe erfolgt nach Prioritäten wie »alleinstehend« oder »beide Eltern vollzeitbeschäftigt«.

Dies ist in Neubiberg nicht anders. Und so gehen Teilzeit arbeitende Mütter, die nur schwer Verständnis für die Gemeinde aufbringen, leer aus.

Dies wurde am Rande der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich. Dort standen die geplante Kinderkrippe am Unterbiberger Floriansanger und die außerschulische Grundschülerbetreuung in Hort und Mittagsbetreuung im nächsten Schuljahr sowie die ab 2012 geplante Ganztagsschule in Unterbiberg auf der Tagesordnung. Die Sitzung verfolgten Karin Polland und zwei weitere Mütter kritisch. Sie arbeiten Teilzeit und haben daher in Neubiberg keinen Hortplatz bekommen. Während dort drei Kinder auf der Hort-Warteliste und sieben Kinder auf der Mittagsbetreuungswarteliste stehen, gibt es in Unterbiberg keine Wartelisten. Dass ihr schon seit Jahren für ihre heute vier und sechs Jahre alten Kinder ein Hortplatz versagt bleibt, versteht die Neubibergerin Karin Polland überhaupt nicht. »Ich arbeite im Außendienst und habe auch mal eine 60-Stunden-Woche«, sagt sie. »Ideal wäre für mich ein Hortplatz, weil da auch die Ferienbetreuung mit drin ist«. Sie würde auch Vollzeit statt 30 Stunden in der Woche arbeiten, wäre ihr Arbeitgeber nicht im Münchner Westend und die Betreuung ihrer Kinder sicher, meint die 44-Jährige. Sie erzählt, dass sie bereits mit Bürgermeister Günter Heyland gesprochen habe. »Uns wurde gesagt, dass wir keine finanzielle Unterstützung bekommen können, sollten wir eine Betreuung in Elterninitiative auf die Beine stellen«, bedauert Polland. Da momentan nur wenige Mütter von der Idee wüssten und mitmachen würden, seien die Kosten für eine grundsätzlich freiberuflich einsatzbereite Betreuerin entsprechend hoch.

Dass Gemeinde und Neubiberger Grundschulleiterin Räumlichkeiten zur Verfügung stellen würden, tröstet Polland nur mäßig: »Es wird einem als arbeitende Mutter nicht leicht gemacht«, seufzt sie. Angespannt ist die Situation in Neubiberg von jeher bei den Krippenplätzen. Am Floriansanger will die Arbeiterwohlfahrt München-Land (AWO) nun daher baldmöglichst eine fünfgruppige Kinderkrippe mit 60 Plätzen errichten. Dieses Vorhaben begrüßte der Gemeinderat ebenso wie eine weitere geplante Kinderkrippe mit 24 Plätzen am Unterbiberger Marktplatz.

Ka

Artikel vom 04.07.2011
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