Nachbarschaftshilfe feiert ihr 40-jähriges Jubiläum

Unterhaching · Unterhachings gute Geister

In der NBH aktiv (v. l.): Klaus Westmar, Monika Datz,  Beate Teichmann und Karin Gorber. Foto: Kohnke

In der NBH aktiv (v. l.): Klaus Westmar, Monika Datz, Beate Teichmann und Karin Gorber. Foto: Kohnke

Unterhaching · Vom »Essen auf Rädern« bis zur Hausaufgabenbetreuung: Seit nunmehr 40 Jahren engagiert sich die Nachbarschaftshilfe Unterhaching für ihre Mitbürger. Und das ganz unbürokratisch, schnell und mit viel Verständnis für jegliche Arten alltäglicher Nöte.

Mit 500 geladenen Gästen wird das Jubiläum am 13. Juli, dem offiziellen Gründungstag, im Festsaal des KWA-Wohnstifts gefeiert. Nach wie vor gilt das 1971 während der ersten Versammlung gefasste Motto »Nachbarschaftliche Hilfe geht alle an«.

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»Natürlich gibt es auch schon mal Fälle, die wir nicht sofort lösen können«, räumt Beate Teichmann, stellvertretende Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe, ein. Etwa, wenn eine Mutter ausfällt, und deren zwei kleine Kinder von jetzt auf gleich versorgt und in Kita und Schule gebracht werden müssen. Dies sei jedoch die seltene Ausnahme. In der Regel kann den Unterhachingern geholfen werden: Die gute Organisation machts möglich. So sind für die alltäglichen Sorgen und Nöte in der Regel Karin Gorber und Monika Datz zuständig. Als sogenannte Stützpunktleiterinnen meisterten die beiden erfahrenen Frauen schon manches Problem. Als direkte Ansprechpartnerinnen vermitteln sie den Kontakt zwischen Helfern und Hilfesuchenden. »Meistens sind wir dann auch beim ersten Treffen dabei und überzeugen uns persönlich, dass alles geklappt hat«, erläutert Datz. Ihr Zuständigkeitsbereich liegt östlich der S-Bahnlinie, der von Karin Gorber westlich davon. Kostenlos vermittelt wird Hilfe im Haushalt, im Garten, beim Einkaufen, in der Alten- und der Krankenbetreuung aber auch bei kleineren Reparaturen. »Die Helfer bekommen aber in der Regel von ihrem Auftraggeber ­eine Aufwandsentschädigung«, erläutert Karin Gorber. Warum unter den Akteuren recht viele Jugendliche zu finden sind, die Babysitting anbieten oder Einkäufe übernehmen, verrät Beate Teichmann verschmitzt: Alle Helfer bekämen einen Ausweis, und hätten etwa im Kubiz und im Schwimmbad ermäßigten beziehungsweise freien Eintritt.

An den klassischen Angeboten der Nachbarschaftshilfe habe sich seit 1971 im Kern nicht viel geändert, nur der Schwerpunkt verlagere sich zunehmend von der Kinder- auf die Seniorenbetreuung, berichtet Klaus Westmar. Seit 2004 obliegt dem engagierten Unterhachinger der Vorsitz des eingetragenen Vereins. Er ist gleichfalls Mitbegründer der Selbsthilfe-Gruppe für Multiple-Sklerose-Betroffene im Hachinger Tal. Für den Pastoraldienst ausgebildet ist Westmar zudem seelsorgerisch tätig und predigt in der Hauskapelle des KWA-Stifts. 364 aktive wie passive Mitglieder zählt die Nachbarschaftshilfe derzeit. Neue Mitglieder und Förderer seien jedoch stets willkommen, betonte Westmar. Der Jahresbeitrag betrage nur 13 Euro – »die meisten Mitglieder spenden aber ein bisschen mehr«. Hätte der Vorsitzende einen Wunsch frei, dann diesen: Mehr junge Leute für die Vorstandsarbeit zu gewinnen. Eine Funktion wie diese könne nicht von heute auf morgen übernommen werden, man müsse hineinwachsen und die vielfältigen Aufgabenbereiche der Nachbarschaftshilfe kennenlernen. Etwa den Menüservice »Essen auf Rädern«, der heuer von bis zu 20 Unterhachingern wöchentlich genutzt wird. Oder die vier Spielgruppen in kirchlichen Räumen, in denen bis zu 18 Kindern im Vorschulalter betreut werden. »Eine enorme Entlastung für Mütter. Da gibt es sogar bei uns eine Warteliste«, betont Teichmann die Beliebtheit des Angebots. Und dann gibt es da noch zweimal jährlich den Basar, der sich im März und Oktober zu einem absoluten Renner entwickelt hat. »Dabei verkaufen etwa 45 Helfer die Dinge, die Unterhachinger zuvor bei uns abgegeben haben – vom Kinderwagen bis zu Kleidung«, berichtet die Vize-Vorsitzende. Ein Angebot, das nahezu explodiert sei.

Weitere Informationen erhalten Interessierte direkt in der Geschäftsstelle der Nachbarschaftshilfe Unterhaching, Rathausstraße 36, Tel. 6 11 12 73. Geöffnet ist hier immer mittwochs von 15 bis 18 Uhr.

K. Kohnke

Artikel vom 04.07.2011
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