Kommissar klärte über die Tricks der Betrüger auf

Neuperlach · Mehr Sicherheit für Senioren

Viele Interessierte waren zur Sicherheitsaufklärung der AWO gekommen.	Foto: AWO

Viele Interessierte waren zur Sicherheitsaufklärung der AWO gekommen. Foto: AWO

Neuperlach · Weil gerade in den letzten Wochen vielfach in der Presse von Betrügereien und Trickdiebstählen berichtet wurde und die AWO-Seniorengruppenleitung Neuperlach aktuell darauf reagieren wollte, lud sie den Sicherheitsberater des Münchner Seniorenbeirates, Polizeihauptkommissar a.D. Georg Jakob zum alle 14 Tage stattfindenden Seniorennachmittag ein.

»Ganz Ohr« waren die vielen Zuhörer, als Jakob von den verschiedenen Tricks und Kniffen berichtete, mit denen sich Ganoven und Betrüger Zugang in die Wohnungen verschaffen wollen - und auch tatsächlich immer wieder Erfolg damit haben. »Grundsätzlich keine fremden Personen in die Wohnung lassen, immer mißtrauisch sein, wenn jemand vorgibt, ihm sei schlecht oder gar, wenn es sich um eine Frau handelt, die sagt, daß sie ein Kind erwarte und deshalb ein Glas Wasser brauche«, so Jakob.

Dazu passend der Rat des pensionierten Polizeibeamten: Sich einen Ausweis von uniformierten Polizeibeamten (oder, wenn einer in Zivil erscheint, sich die metallene Polizeimarke) zeigen lassen. Im Zweifelsfall den Mann, die Frau vor der Türe stehen lassen und die nächste Polizeiwache anrufen, die immer unter der Nummer 110 erreichbar ist und diese vom Besuch des »angeblichen« Beamten informieren. Viele Ganoven und Betrüger wirken seriös und glaubwürdig. Darum auch beim Abheben größerer Geldbeträge auf der Bank darauf achten, daß niemand zuschaut oder gar helfen will, außer dem Schalterpersonal. Auch die Bitte nach einem Geldwechsel, besonders von Scheinen, immer kritisch sehen.

»Eine gängige Masche«, so Jakob, sei es, daß die Betrüger ein Verwandtschaftsverhältnis vortäuschen. Deshalb spreche man auch vom »Enkeltrick«, auf den leider immer wieder besonders ältere Personen vermehrt hereinfallen, weil angeblich der Enkel Geld brauche, um einen Unfallschaden oder ähnliches bezahlen zu können. Ein sofortiger Anruf bei den Eltern des Enkelkindes kläre diese Lügen schnell auf. Als neueste Vorgehensweise funktioniere auch die Aussage, »ich komme von den Stadtwerken, der Telekom oder bin als Handwerker unterwegs«. Das sind Tricks, um in die Wohnung zu gelangen, dabei den Inhaber abzulenken und in der Zwischenzeit nach Geld und Schmuck zu suchen. Rat des Experten zum Abschluß: »Sollte ein Überfall passiert sein, laut um Hilfe rufen, eine Trillerpfeife zu betätigen oder gar einen »Panik-Alarm« auslösen, dieser ist im Fachgeschäft erhältlich.«

Artikel vom 02.07.2011
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