Nutzungsrecht für ehemaliges Feuerwehrhaus läuft ab

Waldperlach · Wohin mit der Stadtteilkultur?

Das Feuerwehrhaus in der Isegrimstraße 31 in Waldperlach. 	Foto: aha

Das Feuerwehrhaus in der Isegrimstraße 31 in Waldperlach. Foto: aha

Waldperlach · Für die Waldperlacher Kulturveranstalter rückt ein im Grunde erwartetes Problem immer näher: Die vertragliche Nutzung des ehemaligen Feuerwehrhauses in der Isegrimstraße 31 läuft am 30. September 2011 aus.

Dann sind der »Verein Spiellandschaft Stadt e.V.« (SLS) und der »Verein für nachbarschaftliches Leben in Waldperlach e. V.« (VNLW) herbergslos. Vor allem fehlt ihnen der etablierte und beliebte Veranstaltungsort. »Wir haben Ideen für die Zukunft, aber wenn man nicht weiß, wann man raus muss, kann man nichts planen«, erklärt Andreas Burkhardt, der Vorsitzende vom Nachbarschaftsverein, der sich ohne regelmäßige Zuschüsse der Stadt selbst finanziert.

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Für größere Veranstaltungen reicht der alte Schreibwarenladen in der Gänseliesestraße 39, der dem Verein als Cafétreff dient, einfach nicht aus. »Für Kinder und vor allem Erwachsene geht mit dem Feuerwehrhaus ein relativ unkomplizierter Treffpunkt zu Ende, wo man Feste feiern und Projekte machen konnte. Aber auch die Jugendlichen im Alter zwischen 14 bis 16, die wir mit zwei bis drei Discoabenden pro Jahr und jetzt auch dem Filmwettbewerb haben heranziehen können, verlieren diese Attraktion«, ist Burkhardt ratlos.

Auch die Spiellandschaft Stadt weiß nicht, wohin mit ihren Spielgeräten und Aktionen. Die in Waldperlach Zuständige, Janine Lennert, verhandelt mit dem Kommunalreferat, wie lange sie im Feuerwehrhaus bleiben können. Sie brauchen es im Winter zum Unterstellen ihrer Fahrzeuge. Als kleiner Bürostandort könnte der leer stehende Kiosk am Kosegartenplatz dienen: »Aber das ist nur eine Idee«. Für den großen Bedarf an Angeboten, den sie im Gefilde sieht, kann er nicht reichen.

Schon im Oktober letzten Jahres hatte der Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach (BA 16) beim Sozialreferat, Jugendamt und Kommunalreferat eine Lösung gefordert, weil »die in Waldperlach einmalige Einrichtung ein wichtiger Pfeiler der Nachbarschafts- sowie Kinder- und Jugendarbeit« ist. Das Kommunalreferat verwies auf das Sozialreferat, welches das Projekt zwar inhaltlich befürwortet, aber nichts dafür zahlen könne. Auch der vom BA vorgeschlagene Tausch der Isegrimstraße 31 mit dem Gartenbaustützpunkt in der Dornröschenstraße 2a sei nicht möglich, da unpraktikabel und zu teuer.

Dieses faktische »Aus« will der BA nicht hinnehmen und beschloss einstimmig, das Kulturreferat aufzufordern, das alte Feuerwehrhaus in seine Verantwortung zwecks der proklamierten »Förderung der Stadtteilkultur« zu übernehmen. Wie das Büro des Kulturreferenten mitteilt, werden »derzeit Bedarf und Finanzierungsmöglichkeit einer festen Kultureinrichtung in Waldperlach ermittelt«. Ergebnis offen. Somit endet das Programm beider Vereine vorerst am 1. und 2. Oktober 2011 mit einem großen gemeinsamen Abschiedsfest.

Vorher gibt es in der Isegrimstraße 31 noch die Lesung zur Tschernobyl-Katastrophe am 8. Juli um 19.30 Uhr (VNLW) sowie die Spielaktionen am Freitag (SLS), das zweite »Zeugnisfest« beider Vereine am 29. Juli und die Umwandlung der Garage zum Sandstrand am Freitag, 16. und am 23. September (SLS). Dauer der Aktionen jeweils von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr. Angela Boschert

Artikel vom 29.06.2011
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