Projekt »Starke Kids« geht in die zweite Runde

Perlach · Stark sein – stark werden

Mit Selbstvertrauen schlägt Jaqueline jetzt in den Boxsack.	Foto: aha

Mit Selbstvertrauen schlägt Jaqueline jetzt in den Boxsack. Foto: aha

Perlach · Vom 12. bis 29. Juli gibt es in der Südpolstation, Gustav-Heinemann-Ring 19, zum zweiten Mal das Projekt »Starke Kids!«. Dieses Mal für Mädchen und Jungen im Alter von 10 bis 16 Jahren.

Wie beim ersten Kurs im März geht es auch jetzt wieder darum, wie man die in den Schulen oder auf dem Schulweg allgegenwärtige Gewalt abwenden und sich sichern kann.

»Nur wer Gefahren erkennt, kann sich drauf vorbereiten und richtig reagieren«, erklärt Andreas Albrecht, der Sozialarbeiter der Südpolstation Feierwerk e.V., der das Projekt leitet. Es werden keine Kampf- oder Schlagtechniken gelehrt, sondern überlegt und geübt, wie man sich geschickt und unversehrt aus brenzligen Situationen rauszieht oder – noch besser! – erst gar nicht in Gefahr gerät. »Prävention« ist das Schlüsselwort für Albrecht und seine Kids. Dafür treffen sie sich drei Wochen lang dienstags, mittwochs und freitags von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr in der Südpolstation und fragen sich: Was macht mir Angst? Bin ich schüchtern? Wann und wieso? Aber auch: Wo lauern Gefahren? Was kann ich tun?

Jaqueline, Franziska und Zoe vom ersten Kurs im März haben sich beispielsweise überlegt, wie sie an einer Gruppe Jugendlicher vorbei kommen, die mitten im Weg stehen, wo sie lang müssen. »Schaut Euch die Situation an, geht zügig an denen vorbei, und – vor allem – reagiert nicht auf blöde Anmache!«, trichterte ihnen Andreas ein. Ungläubig schauten die drei Mädels ihn an, dann probierten sie das aus. Anfangs unsicher und kichernd, bald immer bewusster und mit Selbstvertrauen.

Sie wissen jetzt auch, dass es besser ist, sich das Handy klauen als sich verprügeln zu lassen. Sie aber Eltern, Lehrern oder der Polizei davon erzählen müssen. Sonst geht der Handyklau weiter. Von den Jugendbeamten der Polizeiinspektion 24, Stefan Popp und Anne Rohe, erfuhren sie, wann und wie Notwehr erlaubt ist und wann daraus verbotene Rache wird. Andreas bestätigte ihnen: »Weglaufen ist besser als verprügelt zu werden und Hilfe holen ist eine wichtige Hilfe, falls jemand in Not ist«, sei es persönlich oder mit dem Handy. Jaqueline, Franziska und Zoe haben viel gelernt, über sich und für sich und sind stolz, dass ihnen der Boxsack keine Angst mehr macht. Mehr noch, nach zwei Wochen Projekt hauen sie richtig fest in ihn rein, sogar vor der Kamera. Albrecht ist sicher, auch Jungen müssen sich vor Gewalt schützen lernen, daher sucht er Jungs und Mädels von 10 bis 16 für den nächsten Kurs im Juli. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon 46 08 86 04. Das Projekt ist kostenfrei. Angela Boschert

Artikel vom 26.06.2011
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