Keine Massensportart: Fechten im Verein

Zentrum · Ritterliche Sportler

Laut Fechttrainer Istvan Takats fördert Fechten bei Kindern die schulischen  Leistungen.	Foto: KTF

Laut Fechttrainer Istvan Takats fördert Fechten bei Kindern die schulischen Leistungen. Foto: KTF

Zentrum · Die Abteilung Fechten des Sportvereins KTF Kunstturnen- Fechten am Luitpold-Gymnasium München stellt sich am Samstag, 25. Juni, wieder einer neuen Herausforderung:

Beim Deutschland Pokal im Fechten tritt er in der Halle des »Männerturnverein München von 1879« (MTV 1879) in der Häberlstraße gleich mit drei Mannschaften im Finale an. Mit Teams beim Deutschland Pokal in drei Disziplinen sei der KTF der Einzige, freut sich Silke Weltzien. Sie ist amtierende Seniorenmeisterin und Trainerin beim KTF. An den Start gehen werden die Sportler in den Sparten Säbel Damen und Herren und im Damenflorett.

Nahezu jeden Freitag sind Mitglieder bei Wettkämpfen unterwegs. Der Einsatz lohnt sich: Erfolgreich war zum Beispiel Franz Tretter, der für die Fechter aus dem Lehel in diesem Jahr den ersten Platz bei der Bayerischen Meisterschaft in der B-Jugend geholt hat. Auch bei der oberbayerischen Meisterschaft der A-Jugend ging der KTF als Sieger hervor.

Trotz der guten Ergebnisse sei der Verein im Viertel aber noch nicht bekannt genug, sagt Weltzien. Fechten sei kein Breitensport, erklärt Trainer Istvan Takats. Das findet er schade. Denn man könne gerade beim Fechten ganz besondere Fähigkeiten schulen. Dies gelte insbesondere auch für Kinder: »In unserem Sport lernt man, sich zu konzentrieren.« Dies könne auch die schulischen Leistungen verbessern. Viel zu oft jedoch würden Kinder schon in sehr jungem Alter »in Massensportarten verschwinden«. Außergewöhnliche Möglichkeiten wie das Fechten würden dann gar nicht mehr bedacht.

Gut sei die Sportart auch, um Disziplin zu üben. Beim Umgang mit der Waffe dürfe man sich nämlich nicht gehen lassen: »Es besteht keine Gefahr, aber man muss die Sicherheitsvorschriften einhalten.« Säbel, Degen oder Florett außerhalb des Gefechts auf andere Menschen zu richten, sei tabu, auch dies bringe er den Schülern bei. Auch soziale Kompetenzen würden gefördert. Fechten sei ein »ritterlicher Sport«, bei dem man mit Stolz gewinne oder verliere. Für das kommende Schuljahr plant der KTF, weitere Kindergruppen anzubieten. Wer sich für eine Teilnahme interessiert, kann jedoch bereits jetzt zum kostenfreien Probetraining ins Luitpoldgymnasium oder die Grundschule am St.-Anna-Platz kommen. Eine Ausrüstung ist am Anfang übrigens nicht nötig: Schutzkleidung und Waffe können vom Verein geliehen werden.

München ist erstmals Austragungsort für das Finale im Deutschland Pokal des Deutschen Fechter-Bundes. Am 25. Juni treffen dort 48 Mannschaften aus 30 deutschen Städten und Gemeinden in der Sporthalle des MTV 1879 aufeinander. Die Damen- und Herrenmannschaften kämpfen jeweils zu dritt mit Florett, Degen und Säbel um den Wanderpokal des Deutschen Fechter-Bundes. Um 9.30 Uhr geht es los, das Finale der letzten zwölf Mannschaften beginnt um 16 Uhr.

Der Deutschland Pokal, den es seit 1983/1984 gibt, ist die größte Fechtveranstaltung in Deutschland mit jährlich über 500 teilnehmenden Mannschaften und mehr als 1.600 Fechtern. Auch beim MTV hat der Fechtsport eine lange Tradition. Bereits 1880 wurde die Fechtriege gegründet. Sie hat heute mehr als 300 Mitglieder, davon sind zirka zwei Drittel Kinder und Jugendliche. Die Fechtabteilung richtet jedes Jahr mehrere Turniere aus, von denen das Münchner Schwert als Internationales Qualifikationsturnier der Säbelfechter seit vielen Jahren zu einem fechtsportlichen Höhepunkt in Bayern zählt. Ebenso wie die international ausgeschriebenen Bayerischen Seniorenmeisterschaften.

Weitere Informationen zum KTF gibt es im Internet unter www.ktf-muenchen.de und zum MTV unter www.mtv-muenchen.de. Julia Stark

Artikel vom 21.06.2011
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