Erlebnistag zum Zehnjährigen: das ÖBZ in Bogenhausen feiert

Bogenhausen · Hauptsache natürlich

Die Leiter des Ökologischen Bildungszentrums Ulrike Wagner und Martin Ehrlinger im liebevoll angelegten Garten mit Insektenhotel.	Foto: ikb

Die Leiter des Ökologischen Bildungszentrums Ulrike Wagner und Martin Ehrlinger im liebevoll angelegten Garten mit Insektenhotel. Foto: ikb

München-Bogenhausen · Im Juli 2001 wurde das Ökologische Bildungszentrum (ÖBZ) eröffnet, eines der wenigen großstädtischen Umweltbildungszentren bundesweit.

Jetzt hat die zusammen von der Münchner Volkshochschule (MVHS) und dem Münchner Umwelt-Zentrum (MUZ) getragene Einrichtung – Schirmherr ist dritter Bürgermeister Hep Monatzeder – Geburtstag. Das zehnjährige Jubiläum wird am Sonntag, 3. Juli, von 11 bis 18 Uhr ausgiebig gefeiert mit einem Erlebnistag rund um das Motto »Lebenswerte Stadt«. Sollte es regnen, werden die Jubiläumsaktivitäten einfach ins Haus und in ein Zelt verlagert.

Auf dem Programm stehen Spiele und Rallyes sowie Informationen verbunden mit diversen Aktionen zu Stadtplanung, Mobilität, Gärtnern in der Stadt, Parks als Lebensräume und zum »ökologischem Fußabdruck«. Man kann sich aktiv in der kreativen Stadtbau-Werkstatt oder beim Gestalten von Baumstämmen im Naturspielgelände betätigen. Kurzum: Das Naturverständnis wird gefördert. Das MUZ ist ein gemeinnütziger Verein. Mitglieder sind Verbände, Initiativen und Bürger, deren gemeinsames Anliegen die Umweltbildung in der Landeshauptstadt ist. Partnerin MVHS ist mit mehr als 15.000 Veranstaltungen und 250.000 Teilnehmern die größte Bildungseinrichtung für Erwachsene in Europa. Leitidee des ÖBZ ist »die zukunftsfähige Entwicklung der Großstadt, wobei Zusammenhänge zwischen ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen veranschaulicht und Anregungen fürs eigene Handeln gegeben werden«.

»Gemeinsam Zukunft gestalten«: Mit drei Worten erläutern die beiden Leiter – Ulrike Wagner für die MVHS und Martin Ehrlinger fürs MUZ – kurz und bündig das ÖBZ-Motto. Kurse, Workshops, Seminare und vieles andere mehr seien die eine Achse, die andere Aktionen für geschlossene Gruppen wie beispielsweise Schulklassen, erklärt Wagner. Also: Ein Haus, ein Anliegen, verschiedene Zielgruppen. Es gibt stadtweite, aber auch lokale Veranstaltungen, beispielsweise das Sonntagscafé. Um all das zu stemmen, sind acht hauptamtliche Mitarbeiter tätig, der Dozenten-Pool umfasst etwa 75 Namen, ehrenamtlich engagieren sich fast 50 Frauen und Männer.

Den Erfolg verdeutlichen Zahlen: »Anfangs kamen jährlich etwa 7.000 Besucher«, konstatiert Ehrlinger, der Ende September nach mehr als zwölf Jahren ÖBZ (einschließlich zweieinhalbjähriger Aufbauphase) eine neue Herausforderung bei Freiburg übernimmt. »Jetzt zählen wir jährlich 15.000 bis 18.000 Interessierte.« Seit Bestehen des ÖBZ waren es somit weit über 100.000 Besucher. Das Gebäude am Rand der Englschalkinger Straße 166 ist ein moderner und heller Rundkörper in energie- und flächensparender Bauweise mit einem aufgesetzten Glaszylinder. Drei große Räume für Kinder, eine für Seminare unterteilbare Halle und zum Werken, sowie eine Lehrküche und ein weitläufiges Foyer für Ausstellungen befinden sich unter dem geschwungenen Dach. In die Empore führt eine Wendeltreppe, und klar: Solarzellen sorgen für Power.

Rund ums Haus gibt’s auf sechs Hektar Freiflächen vier Schwerpunkte: Der Bereich nachwachsende Rohstoffe, ein Stück um Stück liebevoll angelegter Garten, der Spiel- und Bolzplatz mit einem zwölf Meter langen Drachen aus Beton und einem Irrgarten sowie einem Mikado. Dabei handelt es sich um ein riesiges Baum-Mikado, eine vor Ort modellierte große Kletterlandschaft aus Eichenstämmen. Einige Enden der Stämme wurden meisterlich veredelt mit kleinen Kunstwerken, mit geschnitzten Drachenkörpern oder orientalischen Mustern.

Zum Bildungsprojekt Nachwachsende Rohstoffe erfolgen nicht nur theoretische Anregungen, in einem jederzeit zugänglichen öffentlichen Gelände wird auf einem Lehrpfad alles praktisch demonstriert. Angebaut werden Energiepflanzen (Weiden und Chinaschilf), Ölpflanzen (Raps, Soja, Leindotter), Stärkepflanzen (Kartoffeln und Topinambur) sowie Faser- und Färbepflanzen. Kinder können unter Anleitung aus Gras ihre eigenen Farben herstellen.

Mädchen und Buben sind eine Säule des ÖBZ, ob für Gruppen aus Kindergärten, Horten, Schulklassen oder auch einfach nur zum Spielen und Toben. Beispielsweise können nach Anmeldung über Telefon 0 89 / 93 94 89 71 Eltern mit ihrem Nachwuchs – maximal 15 Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahre – unter der Woche dort Geburtstag feiern. Die Gebühr für Raum und Programm beträgt 155 Euro. ikb

Artikel vom 21.06.2011
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