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NordOstKultur-Stadtteilspaziergang
Bogenhausen · Jüdisches Leben
Antijüdische Demonstration 1922 vor dem Kaufhaus Isidor Bach in der Sendlinger Straße. Die Familie Bach wohnte am Bogenhauser Böhmerwaldplatz. Foto: Bayr. Staatsbibliothek
Bogenhausen · Der NordOstKultur-Verein lädt am Freitag, 8. Juli, von 16 bis 18 Uhr zu seinem nächsten Stadtteilspaziergang. Dieses Mal geht es um Jüdisches Leben in Bogenhausen. Der Treffpunkt ist am Europaplatz, Ecke Maria-Theresia-Straße (Nordseite).
Klangvolle jüdische Namen wie Braun, Gutmann, Heilbronner, Jordan, Kaufmann, Siegel, Weiss, Willstätter, Wilmersdörffer gehörten zur Gründergeneration der Bogenhauser Neubauviertel um die Möhlstraße, im Herzogpark und um den Shakespeareplatz oder zogen später zu. Ihre Kinder gingen zumeist in die Gebeleschule. Emigration, Zusammenpferchung in »Judenhäusern«, Deportation und Vernichtung – der Holocaust bedeutete Ausrottung der Bogenhauser Juden in der NS-Zeit.
Nach Kriegsende siedelte die US-Militärregierung zahlreiche jüdische Hilfsorganisationen für die Überlebenden der Konzentrationslager dort an. Nunmehr entstand für zehn Jahre bis zur Abwanderung in den neu gegründeten Staat Israel, die USA und andere Aufnahmestaaten ein neues jüdisches Leben mit koscheren Lokalen, einer Synagoge und dem berühmt-berüchtigten Schwarzmarkt.
Die Teilnehmer werden geführt vom Historiker Willibald Karl, der von 1975 bis 1984 Geschäftsführer des Münchner Bildungswerks und bis 2004 Stadtbereichsleiter der Münchner Volkshochschule für den Münchner Osten war. Er ist bekannt durch sein Engagement als Dozent sowie als Autor und Herausgeber zahlreicher stadtteilhistorischer Werke. Die Veranstaltung ist anmeldefrei. Teilnahmegebühr drei Euro, NordOstKultur-Mitglieder sind kostenfrei.
Artikel vom 21.06.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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