Kostenlose Hausbesuche: Angebot für Senioren

Milbertshofen/Am Hart · Gegen die Einsamkeit

Ursula Kozij-Eren vom Verein für Stadtteilarbeit macht Hausbesuche bei Senioren, ausnahmsweise auch im ganzen Münchner Norden.	Foto: ws

Ursula Kozij-Eren vom Verein für Stadtteilarbeit macht Hausbesuche bei Senioren, ausnahmsweise auch im ganzen Münchner Norden. Foto: ws

Milbertshofen/Am Hart · Älteren Menschen werden neuerdings kostenlose Hausbesuche angeboten, um sie rechtzeitig über Haushaltshilfen, Pflege und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren – und um gleichzeitig Altersarmut, Vereinsamung oder akute Krisen zu vermeiden.

Dazu hat das Sozialreferat der Stadt im März in vier Regionen in München ein Modellprojekt gestartet, eine der Modellregionen ist der Stadtbezirk Milbertshofen-Am Hart. Die Zielgruppe sind ältere Menschen über 75 Jahre sowie Migranten über 65 Jahre. Bei letzteren träten gesundheitliche Probleme aufgrund der Arbeitsbedingungen oft früher auf, weiß Ursula Kozij-Eren vom Verein für Stadtteilarbeit zu berichten.

Sie stattet Senioren in den Stadtteilen Milbertshofen, Am Hart und Harthof Hausbesuche ab, ausnahmsweise auch im ganzen Münchner Norden. Kozij-Eren hat bereits erste Erfahrungen gesammelt und berichtet darüber: »Es hat sich herausgestellt, dass viele ältere Leute isoliert leben, sich einsam fühlen, wenig Kontakte in der Nachbarschaft haben und sich im Stadtteil wenig auskennen.« Zudem wüssten die Senioren kaum Bescheid über ihre Rechte und insbesondere über die Hilfs- und Fördermöglichkeiten, die sie in Anspruch nehmen könnten. Wer zum Beispiel zu wenig Rente habe, könne bei der Stadt Wohngeld beantragen.

Beim Sozialreferat weiß man längst, dass »viele ältere Menschen diese Hilfsangebote nicht kennen oder sich schwer tun, Hilfe anzunehmen«, wie es Sozialreferentin Brigitte Meier beim Start des Modellprojektes im März formuliert hatte. Es läuft vier Jahre, für die Bürger sind die Hausbesuche kostenlos und freiwillig. Der Stadtrat hat für dieses neue Hilfsangebot mit den Modellregionen Fürstenried-Kreuzhof, Maxvorstadt, Innsbrucker Ring und Milbertshofen-Am Hart insgesamt 566.720 Euro bereitgestellt. Nach Angaben des Sozialreferates stellt der demografische Wandel mit steigender Altersarmut die Landeshauptstadt vor neue Herausforderungen: München hat 101.565 Bürger, die älter als 65 Jahre sind. Ein Drittel von ihnen lebt alleine.

In den vier Jahren des Modellprojektes will man Erfahrungen sammeln, wie die Menschen am besten erreicht werden können. Ziel des Sozialreferates ist es, dass Senioren so lange wie möglich selbstständig in ihrer Wohnung bleiben können. Wer einen Hausbesuch wünscht, kann sich an Ursula Kozij-Eren als Ansprechpartnerin beim Verein für Stadtteilarbeit mit Sitz an der Aachener Straße 9 in Schwabing, Telefon 35 70 43 25, wenden. Wally Schmidt

Artikel vom 18.06.2011
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