ADAC: Wer auf Fernreisen geht, sollte die grundsätzlichen Benimmregeln im Urlaubsland kennen.

Streicheln verboten!

Hatschi! Beim Abendessen im indischen Mumbai mit den Bekannten des freundlichen Reiseleiters hat die auf Minusgrade eingestellte Klimaanlage für eine beginnende Verkühlung gesorgt. Der Gast aus Deutschland greift zum Taschentuch und schnäuzt herzhaft hinein.

Mit einem Schlag erstirbt das Gespräch, die Einheimischen schauen verlegen zu Boden. Was ist schief gelaufen? Inder finden es völlig unmöglich, in ein Taschentuch zu schnäuzen. Nur eines von vielen Beispielen für andere Sitten und Gebräuche in Reiseländern. Die ADAC-Touristik sagt, worauf man unbedingt achten sollte.

Nicht zu viel Haut zeigen

Der Kopf ist der Sitz der Seele und sollte nicht berührt werden. Ebenso gilt in Indien die linke Hand als unrein – so auch in vielen anderen Ländern Asiens: Aufpassen also beim Handschütteln, beim Zeigen auf Personen oder Reichen von Speisen – denn man riskiert, dass sich eben noch freundliche Blicke urplötzlich versteinern. Selbstverständlich sollte klar sein, dass die Bekleidungsvorschriften beim Betreten von Kirchen, Tempeln oder Moscheen beachtet werden. Zu enge und zu kurze T-Shirts, die viel Haut zeigen, ungepflegte Shorts und Röcke sowie zehenfreie Sommerschuhe kosten in der arabischen Welt den Respekt. Frauen bedecken am besten Arme und Beine, Sonnenbaden „oben ohne“ ist absolut tabu. Aber auch Männer sollten auf ein gepflegtes Äußeres Wert legen. Als anstößig gilt, in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten auszutauschen.

Andere Rituale in China, Japan und Südostasien

In diesen Ländern begrüßt man sich meist mit einer kleinen Verbeugung statt mit Händeschütteln. Längerer Augenkontakt wird als taktlos empfunden. Übertriebenes Lachen, Schreien und Schimpfen gilt als unanständig. Beim Lachen hält man sich die Hand vor den Mund und zeigt so wenige Zähne wie möglich. Schuhe werden sowohl in religiösen Stätten als auch in Restaurants und Privatwohnungen ausgezogen. Essstäbchen dürfen nie senkrecht in eine Reisschüssel gesteckt werden – das erinnert an Räucherstäbchen für Verstorbene. Weiß ist hier die Farbe des Todes, deshalb darf man keine weißen Blumen oder weiß eingepackte Geschenke mitbringen. Wer sich in Thailand auf eine Buddha-Statue setzt, kann im Gefängnis landen.

Benimm in den USA

Wer in den Vereinigten Staaten zum Beispiel auf einer Parkbank Bier trinkt, kann Probleme bekommen. Bei Fahrzeugkontrollen ist es ratsam, ruhig im Auto sitzen zu bleiben und die Hände gut sichtbar aufs Lenkrad zu legen. Die USA sind konservativ: Nacktbaden ist verboten. Wer auf die Toilette muss, fragt immer höflich nach dem „Bathroom“. Wichtige Benimm-Regeln in unterschiedlichen Kulturkreisen und viele weitere Informationen zu Reisezielen weltweit hat der ADAC im Internet unter www.adac.de/reisee, Menüpunkt „Stadt, Region, Land“ zusammengefasst.

Artikel vom 15.06.2011
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