Robert Spiller zieht 1,25 Meter langen Raubfisch aus dem Echinger See

Eching · Spektakulärer Hechtfang

Robert Spiller ist stolz auf seinen ungewöhnlichen Fang. Der Hecht war 1,25 Meter lang und wog 32 Pfund.  	Fotos: Privat

Robert Spiller ist stolz auf seinen ungewöhnlichen Fang. Der Hecht war 1,25 Meter lang und wog 32 Pfund. Fotos: Privat

Eching · Es war der 1. Juni und eigentlich wollte der staatlich geprüfte Angler Robert Spiller wegen des schlechten Wetters gar nicht zum Fischen an den Echinger See gehen. Doch ein befreundeter Anglerkollege überredete ihn schließlich. Und plötzlich geschah das Unfassbare: Gegen 21.30 Uhr meldete sich an seiner Angel der Bissanzeiger.

»Die Schnur raste torpedoartig von der Spule«, erinnert sich Spiller. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass mit der Angel auch alles in Ordnung ist, merkte er, dass er ein »unglaubliches Gewicht« an der Angel hatte. Er dachte zunächst an einen Riesenzander. Als der Fisch zum ersten Mal an die Oberfläche kam, sagte sein Kollege, Fabian Steiger: »Das ist kein Zander, das ist ein Hecht, und was für einer.« Und so zogen die beiden Männer den Raubfisch mit der stolzen Größe von 1,25 Meter und einem Gewicht von 32 Pfund aus dem Wasser.

Da zum Zanderfischen lediglich eine Plastiktüte für die Beute benötigt wird, brauchte er nun ein geeignetes Utensil, um den riesigen Fisch zu verstauen. »Fabian erreichte zum Glück seine Freundin und sie brachte uns schließlich Müllsäcke«, lächelt Spiller. Es war der erste und vermutlich auch einzige spektakuläre Fang von Robert Spiller, der bereits seit 14 Jahren leidenschaftlicher Angler ist. Er schätzt, dass der Hecht aus dem zirka zwölf Hektar großen Echinger See zwischen 15 und 20 Jahre alt war. Zwar gehören Hechte zum Fischbestand des Echinger Sees, aber von einem Hechtfang in dieser Größenordnung habe er noch nichts gehört. Und Robert Spiller muss es wissen, denn er ist seit 20 Jahren Mitglied im Fischereiverein Eching e. V.

Und auch die Nachricht von seinem Fang sprach sich in Windeseile herum: »Neben Glückwünschen, Petri Heil-Rufen, E-Mails und Anrufen, musste ich auch Fragen über Fragen zu diesem besonderen Tag beantworten«, erzählt der Wahl-Echinger, der seit 1999 in der Gemeinde lebt. Für die Badegäste am Echinger See sei der Raubfisch allerdings keine Gefahr gewesen. Aber auf die Unterwasserkultur hätte der Hecht schon Auswirkungen gehabt: ;»Hechte dieser Größe ernähren sich nicht nur von kleinen Fischen, sondern fressen auch Schleien, Renken, Forellen und Saiblinge. Diese sind eigentlich für die Angler gedacht und nicht für den Hecht«, erklärt der 50-Jährige. Durch den Fang dieses Hechtes sei nun ein Revier frei geworden, das in Kürze wohl von einem anderen Hecht besetzt werde. Ob aber noch so ein großer Hecht im Echinger See schwimmt, kann Spiller nicht beantworten.

Den Fang melden muss Robert Spiller nicht. Wichtig sei nur, dass Schonmaß (50 Zentimeter) und Schonzeit (15. Februar bis 15. April) eingehalten werden. Und laut Internet sei die Größe des Hechtes auch gar nicht so unnormal: Denn diese Fische können bis zu 1,50 Meter lang und bis zu 50 Kilogramm schwer werden. »Ich habe in 40 Jahren allerdings noch nie so einen Fisch gesehen«, lächelt Robert Spiller und so freut er sich auch weiterhin über seinen »großen Fang«. Denn den 1. Juni 2011 wird der gelernte Versicherungskaufmann und Vater von drei Kindern sicherlich nie vergessen. Um die Seltenheit dieses Tages ist er sich ebenfalls sehr bewusst: »Der Hechtfang wird wohl einzigartig bleiben.« Silke Leuendorf

Artikel vom 14.06.2011
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