Kindergarten der Lätare-Kirche Neuperlach wird saniert

Neuperlach · Mehr Platz für alle

Landschaftsarchitektin Melanie Rihm sowie die Architekten Petra Piloty und Sohn Jakob freue sich auf das Projekt (v. li.).	Foto: aha

Landschaftsarchitektin Melanie Rihm sowie die Architekten Petra Piloty und Sohn Jakob freue sich auf das Projekt (v. li.). Foto: aha

Neuperlach · »Wir wollen dort im Herbst 2012 einziehen«, betonte Annett Mayer von der Bauabteilung des Evangelischen Landeskirchenamts bei der Vorstellung der Pläne für die Sanierung des Kindergartens der Lätarekirche. Dann werden in dem modernisierten und erweiterten Gebäude zwei Kindergarten- und zwei Krippengruppen Platz finden.

Momentan hat der Kindergarten drei Gruppen. Der Lätare-Kindergarten in der Quiddestraße 15 war das erste Gebäude, das bei Errichtung der Lätare-Gemeinde 1971 eingeweiht wurde, noch vor der Kirche. Der heutige Bau von Professor Heinrich Bäumler ist ein typisches Beispiel anspruchsvoller Architektur der frühen siebziger Jahre, auch wenn er mit seinem dunklen Klinker‐Verblendmauerwerk aus heutiger Sicht düster wirkt. Er bleibt optisch unangetastet. Bauanlass sind zahlreiche zeitbedingte Mängel. So muss der Brandschutz auf aktuellen Stand gebracht werden (z. B. Flucht‐ und Rettungswege), die zeittypisch fehlende Wärmedämmung (Fenster, Außenwände, Dach) eingebracht und die mangelnde Barrierefreiheit hergestellt werden.

Das Architekturbüro Lederer-Piloty stellte bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Ramersdorf Perlach (BA 16) seine Planungen vor. Ziel sei »alles unter einem Dach« in einem freundlichen hellen Gebäude zu vereinigen, erklärte Petra Piloty. Dazu wird der bestehende Bau nach Westen durch ein Treppenhaus mit Aufzug und eine Personalgarderobe erweitert. Hier kommt der neue Haupteingang hin, so dass man den Kindergarten in Zukunft von »vorne« erreicht und nicht mehr um das ganze Gebäude herum auf die Rückseite gehen muss. Zudem wird der Zugang von der Plettstraße aus stufenlos und barrierefrei. Durch ein großzügiges Foyer, das ein Treffpunkt für Eltern werden kann, erreicht man im Erdgeschoss die zwei Kindergartenräume mit Nebenräumen, das Leiterinnen-Büro, die Personalräume und die Küche. Im Obergeschoss kommen die zwei Krippengruppen mit Nebenräumen unter.

An der Süd-Ost-Ecke des ­Gebäudes wird aus der Freifläche am heutigen Haupteingang ein Raum für die zweite Kindergartengruppe. Über den neuen Aufzug – »eine Sache, die uns trotz der enormen Kosten wichtig ist«, so Lätare-Pfarrer Gerhard Rupprecht – sind auch oben alle Räume gut zu erreichen. Man werde sich aber gerne mit Betroffenen noch beraten, betonte er. Melanie Rihm vom Landschaftsarchitektur-Büro Markus Schäf erklärte, die Wegebeziehungen in und um das Lätaregelände blieben durchgängig, würden aber verbessert. Der Garten des Kindergartens werde großzügig aufgepeppt und durch den verlegten Eingang größer. In einem weiteren Planungsabschnitt werden die Außenanlagen angegangen. Im Zuge dessen erhalte das Heilpädagogische Tageszentrum einen eigenen Garten mit Sichtbeziehung zu dem des Kindergartens.

Mit gut einer Million Euro wird die Sanierung zu Buche schlagen, wovon die Lätarekirche selbst 100.000 Euro stemmen will. Hauptkostenträger ist das Landeskirchenamt. Mayer betonte, es sei eines der größten Projekte in München, aber zugleich sei die Lätarekirche soziales Stadtteilzentrum. »Bei Besprechungen wurde bereits positiv signalisiert, dass wir mit einem Zuschuss aus dem Konjunkturpaket II rechnen dürfen«, sagte ­Mayer. Die Baugenehmigung erhofft sich Mayer für Herbst, so dass man im Frühjahr 2012 mit dem Bauen beginnen kann. Der Bezirksausschuss 16 erteilte dem Projekt seine ungeteilte Zustimmung. Angela Boschert

Artikel vom 14.06.2011
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