Fünf Tage in den Grünflächen des Rangierbahnhofs

Moosach · Trockenmauer saniert

Hans Marzok brachte die verwilderte Trockenmauer wieder auf Vordermann. 	Foto: ws

Hans Marzok brachte die verwilderte Trockenmauer wieder auf Vordermann. Foto: ws

Moosach · Der Mauerpfeffer hat kleine weiße Blüten, die Karthäusernelke himbeerfarbene und der Storchenschnabel hat blaue Blüten. Hans Marzok vom »Eigenheimerverein München-Moosach« sanierte vor knapp vier Wochen die Trockenmauer in den Grünflächen des Rangierbahnhofs südlich der Max-Born-Straße.

Die mannshohe, rund 90 Meter lange Mauer »war ganz verwachsen und verwildert. Man hat von der Mauer fast gar nichts mehr gesehen«, berichtete der Moosacher an Ort und Stelle. Sogar einige Bäume seien aus den Nischen herausgewachsen, die hat er mit der Kettensäge entfernt – außerdem viel Erdreich, Wurzeln und Wildwuchs. Ein Mitglied des Vereins habe den Dreck weggefahren. Dann lieferte das Gartenbauamt im städtischen Baureferat – die Stadt München hat inzwischen von der Bahn die Pflege der gesamten Grünanlagen nördlich und südlich des Rangierbahnhofs München-Nord übernommen – spezielle Pflanzen für steinige Hänge, insgesamt 74 Stück: Hauswurz, Schneeflocke und Mauerpfeffer, der bereits jetzt blüht.

Die neuen Pflanzen ergänzen die alten: Steinbrech, Gänsekresse, Zwergmispel. Außerdem »wächst hier etwas ganz Seltenes, die Karthäusernelke«, weiß der Hobby-Gärtner zu berichten. Mit kupferfarbenen Punkten hat er die 74 neuen Pflanzen markiert und registriert, schließlich muss ja alles seine Ordnung haben. Fünf Tage lang werkelte er Anfang Mai mit Pickel und Schaufel bei großer Hitze und brachte die besonders schützenswerte Trockenmauer auf Vordermann, legte sie wieder an und rekultivierte sie. »Das war viel Arbeit«, bilanziert Marzok. 20 Arbeitsstunden habe er dazu gebraucht. Einmal im Jahr will er sie künftig pflegen, damit sie nicht gleich wieder zuwächst und verwildert. Auf Initiative der Moosacher Bezirksausschussvorsitzenden Johanna Salzhuber (SPD), die ihn auf die total verwilderte Trockenmauer aufmerksam gemacht habe, hatte sich der Moosacher Bürger Anfang Mai an die Arbeit gemacht.

Die Stadtgärtner haben bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, die ziemlich zugewachsenen Grünanlagen entlang des Rangierbahnhofs zu pflegen und die sanierungsbedürftigen Wege auszubessern. »Die Anlagen machen nun wieder einen sehr ansehnlichen Eindruck. Es schaut viel schöner aus«, freute sich ein Anwohner aus der Abensbergstraße im Moosacher Bezirksausschuss. Allerdings brachte der Bürger auch Kritik an: Die Umlaufsperren und eisernen Absperrtore seien für die Fahrzeuge der Stadtgärtner abmontiert beziehungsweise geöffnet worden. Rücksichtslose Moped-, Motorrad- und Autofahrer nützten dies nun aus und fahren den Beobachtungen des Bürgers zufolge in die Grünanlagen. Auf seinen Wunsch hin forderte der Bezirksausschuss deshalb das Gartenbauamt auf, die Tore wenigstens wieder halb zu verschließen, sodass Radler auch weiterhin ungehindert durchfahren können. Wally Schmidt

Artikel vom 14.06.2011
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