Der Weg bleibt spannend

Grasbrunn · Geothermieprojekt

Grasbrunn · Auch wenn der konkrete Startschuss für ein gemeinsames Geothermieprojekt noch nicht in Aussicht steht, bleibt das Thema auf der politischen Agenda der Gemeinden Grasbrunn, Vaterstetten und Zorneding.

In einer nicht öffentlichen Information für die Ratsgremien der drei Gemeinden stellte Harald Asum vom Beratungsbüro GGSC am Mittwoch, 8. Juni, im Bürgerhaus Grasbrunn den derzeitigen Stand der Planungen und mögliche Optionen für eine Realisierung des Projekts vor. Bis zum Jahresende wollen die drei Gemeinden eine Grundsatzentscheidung herbeiführen.

Weitere Artikel zum Thema

Nachdem das ursprünglich skizzierte Projekt mit einer Investitionssumme von über 200 Millionen Euro für derzeit nicht finanzierbar gehalten wird, wird nun ein reduziertes Konzept mit rund 50 Millionen Euro Investitionsbedarf und möglichem späteren Vollausbau diskutiert. Jeweils rund 23 Millionen Euro, so Asum, würden dabei auf die beiden Bohrungen einschließlich der Energiezentrale sowie auf den Bau des Fernwärmenetzes entfallen. Trotz des deutlich verminderten Mittelbedarfs würde das interkommunale Geothermieprojekt die drei beteiligten Gemeinden immer noch vor große finanzielle Herausforderungen stellen. Überlegt wird deshalb die Beteiligung von Investoren. Hierzu wurden bereits mehrere Verhandlungen geführt, weitere stehen in Kürze an.

Ein weiterer Posten der Mittelbeschaffung sind öffentliche Darlehen und Fördermittel, zum Beispiel durch die bundeseigene Förderbank KfW. Neben den bereits bekannten Programmen würden aber noch weitere Fördermöglichkeiten geprüft, so Asum. Auch hinsichtlich der optimalen Rechtsform für eine mögliche gemeinsame Geothermiegesellschaft laufen derzeit Überlegungen. Auch wenn das Projekt für alle drei Gemeinden in der Anfangszeit ein ehrgeiziges Unterfangen darstelle, so Asum, seien die Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten langfristig beträchtlich. Positive wirtschaftliche Effekte entstünden – insbesondere bei Realisierung in Eigenregie – durch die Erlöse aus dem Wärmeverkauf, Gewerbesteuereinnahmen und die Beteiligung des lokalen Gewerbes an den Baumaßnahmen. Nicht zuletzt sei »grüne Energie« längst zu einem Standortvorteil bei der Ansiedlung neuer Betriebe geworden.

Mit der Erschließung der Geothermie durch Grasbrunn, Vaterstetten und Zorneding würde die Erfolgsgeschichte dieser Form der Energieversorgung im Großraum München um einen weiteren Standort fortgesetzt. Nicht weniger als 13 Projekte sind hier bereits erfolgreich in Betrieb oder befinden sich in der Testphase. Im Erlaubnisfeld Grasbrunn-Vaterstetten rechnen die Fachleute mit über 100 Grad heißem Thermalwasser, das in einer Menge von mindestens 75 Litern pro Sekunde gewonnen werden kann.

Artikel vom 14.06.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...