Katalog für das Valentin-Karlstadt-Musäum erschienen

Altstadt · „An jedem Eck a Gaudi“

Der offizielle Ausstellungskatalog für das Valentin-Karlstadt-Musäum. Foto: Verlag

Der offizielle Ausstellungskatalog für das Valentin-Karlstadt-Musäum. Foto: Verlag

Altstadt · Drei Jahre nach der grundlegenden Neugestaltung des Valentin-Karlstadt-Musäums gibt es jetzt auch den Katalog dazu: „An jedem Eck a Gaudi – Karl Valentin, Liesl Karlstadt und die Münchner Volkssänger“ lautet der Titel. Kunstminister Dr. Wolfgang Heubisch stellte am Montag, 6. Juni, im Isartor das neue Sonderheft des Hauses der Bayerischen Geschichte vor.

Musäumsdirektorin Sabin Rinberger und der Kurator der Volkssängerausstellung, Andreas Koll, beleuchten in drei großen Kapiteln die „Volkssängerunterhaltung in der Stadt“, „Die Kunst und das Leben, das Leben und die Kunst“ Karl Valentins und Liesl Karlstadts. Beiträge zur Geschichte des Valentin-Karlstadt-Musäums und seines Gründers Hannes König vervollständigen den Band. Den Abschluss bildet ein Blick in die Gegenwart: 27 zeitgenössische Autorinnen und Autoren – von Friedrich Ani bis Christian Ude, von Sarah Camp bis Christian Springer, von Georg Ringsgwandl bis Konstantin Wecker, von Wolfgang Ramadan bis Christoph Schlingensief – reflektieren ihre Beziehung zu Valentin/Karlstadt und haben dafür Originaltexte geliefert, die großteils Erstveröffentlichungen darstellen.

Das Sonderheft versammelt auf 160 Seiten 837 Abbildungen und stellt somit das rund 1.000 Objekte präsentierende Valentin-Karlstadt-Musäum in seinen Themen und Beständen umfassend vor. Die zugehörige Website (www.hdbg.de) bietet eine Linkliste der wichtigsten Spielstätten der bayerischen Kabarettszene sowie einen musikalisch unterlegten Rundflug zu den Aufführungsorten der Münchner Volkssängerszene der Jahrhundertwende.

Zu beziehen ist das Sonderheft „An jedem Eck a Gaudi“ im Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum (9,99 Euro) sowie beim Haus der Bayerischen Geschichte (08 21/32 95-0, im online-shop www.hdbg.de, 10 Euro plus Versandkosten) oder im Buchhandel.

„An jedem Eck a Gaudi“ ist einer Zeit gewidmet, in der sich in München eine Unterhaltungsszene entwickelte, die den viel zitierten „roaring twenties“ nicht nur nicht nachstand, sondern geradezu auf sie vorauswies. Es war die Zeit der großen Landflucht, Gründerzeit, Industrialisierung sind die Stichworte. Vor allem junge Leute kamen in die prosperierenden Städte, um dort ihr – oft wechselhaftes – Glück zu suchen. Erstmals gab es aufgrund der fest geregelten Arbeitszeit, des „Maschinentakts“, eine von der Arbeit getrennte freie Zeit, die Freizeit. Und diese – auch wenn sie eng bemessen war – diente der Erholung und der Unterhaltung. Eine heute kaum mehr vorstellbare „Vergnügungsindustrie“ befriedigte dieses Bedürfnis der Menschen nach Entspannung, Spaß und Gaudi.

Einer der Hauptprotagonisten – und heute ein Synonym für einen als spezifisch bayerisch vermuteten Humor – ist Karl Valentin mit seiner Partnerin Liesl Karlstadt. Zusammen mit den Münchner Volkssängern haben sie, ausgehend von der 800-Jahr-Feier der Stadt München im Jahr 1958 eine Heimstätte im Isartor in München gefunden, das mittlerweile legendäre Valentin-Musäum.

Artikel vom 08.06.2011
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