Thomas Hartmann sitzt wieder erfolgreich im Sattel

Deisenhofen · 100 Siege im Visier

Trotz Verletzungspech ist Thomas Hartmann schon wieder auf der Gewinnerstraße. 	Foto: VA

Trotz Verletzungspech ist Thomas Hartmann schon wieder auf der Gewinnerstraße. Foto: VA

Deisenhofen · Acht Siege und 13 Podestplätze standen Ende 2010 zu Buche. Dennoch wird Thomas Hartmann nur sehr ungern an das letzte Sportjahr zurückdenken wollen. Ein unverschuldet schwerer Sturz im Juli hatte unter anderem Schlüsselbein- und Rippenbrüche zur Folge.

Nach einer intensiven Reha- und Trainingsphase entschädigte sich der Ex-Europameister zwar für die sämtlich entgangenen nationalen und internationalen Meisterschaften in der olympischen Disziplin CrossCountry mit einem sehr erfolgreichen Herbst. Ende November musste sich der ehemalige Straßenprofi doch operieren lassen, in einem komplizierten Eingriff wurde das Schlüsselbein refrakturiert und mit einer speziellen Hakenplatte versorgt. »Ich habe alles getan, was möglich und in ärztlicher Absprache erlaubt war. Jedoch konnte ich mich erst Mitte März voll belasten und erste Einheiten im Gelände fahren. Ein Trainingslager im Süden war ebenfalls nicht möglich und so startete ich mit großen Zweifeln verspätet in die neue Saison.«

Die Grundlage von knapp 700.000 in der bisherigen Karriere gefahrenen Radkilometern und die gänzlich anderen Trainingsreize brachten jedoch eine sehr passable Form und so konnte gleich das erste CrossCountry-Rennen Mitte April in Schneckenlohe überlegen gewonnen werden, ebenso ein Marathon am Ostersamstag im oberschwäbischen Veringendorf. Wieder eine Woche später beim Marathon in Weyregg/AUT befand sich Hartmann schon klar auf der Siegerstraße, als ein Hinterraddefekt und 7 km finaler Fahrt auf der Felge ihn auf den dritten Platz zurückfallen ließen. Nur einen Tag später revanchierte sich der bekennende CrossCountry-Spezialist und Fully-Anhänger in Waldkirchen auf einem technisch schwierigen Kurs erneut mit einem klaren Sieg in seiner Spezialdisziplin.

Der frühere Straßenprofi, der nun schon im 34. Jahr Radrennen fährt, 27 Jahre lang der höchsten Leistungsklasse der A-Elitefahrer auf der Straße angehörte und seine Passion zum MTB erst 2007 entdeckt hatte, fuhr den ganzen Mai in großartiger Form. Hartmann errang weitere Siege bei den CrossCountry-Rennen in Oberwarmensteinach, Nova Pec/CZ und Tittling, gewann außerdem den Marathon in Prachatice und wurde Dritter beim CrossCountry in Vimperk/CZ. Sehr erleichtert kann der Deisenhofener auf eine gute, stetig ansteigende Form blicken, auch die »Bremse im Kopf« nach der schweren Verletzung besteht bei technisch schweren Abfahrten kaum noch. Sein erstes großes Saisonziel wird die Europameisterschaft der Master im CrossCountry im slowenischen Kranjska Gora Ende Juni sein. Bis dahin gilt es noch intensiv an der Form zu feilen, sowie mit harter Arbeit im Kraftraum die alten Leistungswerte zu erreichen. Noch dieses Jahr möchte Hartmann außerdem die Anzahl von 100 Siegen voll machen, ein ambitioniertes, aber eventuell mögliches Ziel – 88 Siege stehen bereits auf dem Konto.

Artikel vom 13.06.2011
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