Rumänischer Lkw-Fahrer flüchtet nach Unfall

Ramersdorf · Lkw war nicht zu stoppen

Sachschäden von über 57.000 Euro verursacht der rumänische Lkw-Fahrer. 	Foto: Polizei München

Sachschäden von über 57.000 Euro verursacht der rumänische Lkw-Fahrer. Foto: Polizei München

Ramersdorf · Ein 33-jähriger rumänischer Kraftfahrer war am Freitag, 3. Juni, gegen 17.30 Uhr, mit seinem Lkw aus Richtung Österreich kommend in Richtung München auf der BAB A 8 unterwegs. Bereits auf Höhe der Ausfahrt »Hofoldinger Forst« fiel er Verkehrsteilnehmern auf, als er das Überholen seines Lkw durch das Fahren von Schlangenlinien unmöglich machte.

Verständigte Einsatzkräfte der Polizei konnten den Lkw jedoch nicht vor dem Autobahnende in München stellen. Dort bog der Lkw-Fahrer auf den Innsbrucker Ring ab, mißachtete an der Kreuzung desselben mit der Ottobrunner Straße das für ihn geltende Rotlicht der Lichtzeichenanlage und stieß frontal in ein ordnungsgemäß aus der Ottobrunner Straße kommendes Fahrzeug eines 46-jährigen Münchners. Dieser wollte nach links auf den Innsbrucker Ring in Richtung der BAB A 8 abbiegen.

Durch den Aufprall wurde der Pkw des 46-jährigen Münchners mehrfach um die eigene Achse gedreht, wodurch der Fahrer leicht verletzt wurde. Unbeeindruckt setzte der Lkw-Fahrer seine Fahrt auf dem Innsbrucker Ring in Richtung Norden fort. Ein 47-Jähriger aus Mecklenburg-Vorpommern, der den Vorfall beobachtet hatte, versuchte, hupend neben dem Lkw fahrend, diesen zum Anhalten zu bewegen. Da er auf diese Weise keinen Erfolg hatte, scherte er vor dem Lkw ein und wollte durch Verringerung seiner eigenen Geschwindigkeit die Fahrt des Lkw verlangsamen – was jedoch auch nicht gelang. An der Kreuzung des Innsbrucker Rings mit der Hechtseestraße standen auf allen Fahrstreifen des Rings Fahrzeuge, die an der dortigen Lichtzeichenanlage warten mussten.

Um zu verhindern, von dem Lkw auf die wartenden Fahrzeuge geschoben zu werden, wich der 47-Jährige auf den Geh- und Fahrradweg aus und fuhr auf diesem weiter. Gleiches tat der Lkw-Fahrer, sodass beide nun auf dem Geh- und Fahrradweg fuhren. Der 47-Jährige konnte einen Fahrradfahrer, der an der Fußgängerampel auf Grünlicht wartete, durch Hupen auf die herannahenden Kraftfahrzeuge aufmerksam machen, so dass der Radler sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Der Lkw-Fahrer schloss unterdessen zum Pkw des 47-Jährigen auf und stieß mit unverminderter Geschwindigkeit in dessen Heck, wodurch der Pkw ins Schleudern geriet und an einem Baum zum Stehen kam. Der 47-Jährige, seine 26-jährige Beifahrerin und ein siebenjähriger Schüler wurden leicht verletzt und zur ambulanten Behandlung in ein Münchner Krankenhaus verbracht.

In der weiteren Folge überfuhr der Lkw einen Mast der Lichtzeichenanlage, durchbrach schließlich die zirka 50 cm hohe Betonmauer eines Anwesens und kam nach etwa 50 weiteren Metern zum Stehen. Der Lkw-Fahrer, augenscheinlich unverletzt, stieg aus seinem Fahrzeug aus und flüchtete über mehrere Grundstücke in zunächst unbekannte Richtung.

Gegen 18.45 Uhr teilte der Wirt einer Gaststätte in der erweiterten Nähe des Unfallortes der Polizei mit, dass in seinem Lokal ein Mann ihm gegenüber geäußert hätte, er habe mit einem Lkw einen Unfall gehabt. Bei dem Mann handelte es sich um den 33-jährigen Rumänen, der sodann festgenommen wurde. Die Ermittlungen zur Motivlage des Lkw-Fahrers sowie hinsichtlich möglichen Alkohol-, Medikamenten- und/oder Drogeneinflusses oder etwaiger Erkrankungen dauern an. Es wurde Haftbefehl erlassen.

Während die Schadenshöhe an der Gartenmauer aktuell noch nicht beziffert werden kann, werden die Schäden an dem Lkw und den beiden Pkws auf 30.000 bzw. 20.000 Euro geschätzt. Darüber hinaus entstand an der Lichtzeichenanlage ein Schaden in Höhe von etwa 7.000 Euro. Während der Unfallaufnahme musste der rechte Fahrstreifen des Innsbrucker Rings gesperrt werden, was mittelschwere Verkehrsbehinderungen nach sich zog.

Artikel vom 07.06.2011
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