Museum und Hochschule ziehen nach Maxvorstadt

Maxvorstadt · Von »unbefriedigend« zu »ideal«

Wolfgang Heubisch, Museumsdirektorin Sylvia Schoske, Joachim Herrmann, Peter Böhm, Baudirektor Reinhold Pfeufer und HFF-Präsident Gerhard Fuchs (v. l.) bei der Besichtigung der neuen Räume.	Foto: js

Wolfgang Heubisch, Museumsdirektorin Sylvia Schoske, Joachim Herrmann, Peter Böhm, Baudirektor Reinhold Pfeufer und HFF-Präsident Gerhard Fuchs (v. l.) bei der Besichtigung der neuen Räume. Foto: js

Maxvorstadt · Im Museumsquartier werden schon bald zwei weitere, renommierte Institutionen beheimatet sein: Das Staatliche Museum für Ägyptische Kunst und die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) werden in die Gabelsberger Straße 33 umziehen.

Bei einer Pressekonferenz haben Innenminister Joachim Herrmann und Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch am Montag den Neubau offiziell an die neuen Eigentümer übergeben. Seit rund 40 Jahren können die Bürger die Schätze des Ägyptischen Museums in der Residenz bestaunen. Bereits im vergangenen Frühjahr allerdings hat das nach Angaben von Pressereferent Carsten Gerhard »heikelste Stück« den Standort gewechselt: Mit einem Lastenkran wurde ein fünf Tonnen schwerer Obelisk durch ein Loch in der Decke in das unterirdische Gebäude unter der Freifläche vor dem künftigen Sitz der HFF eingelassen. Weitere Exponate werden folgen. Das Kunstareal in der Maxvorstadt sei der »ideale Ort« für das Museum, lobte Sylvia Schoske, die Direktorin der Einrichtung. Zudem sei München damit nun die einzige Stadt außerhalb Ägyptens, die einen eigenen Bau für ägyptische Kunst vorweisen könne. Bislang sei die Raumsituation des Museums »unbefriedigend« gewesen, räumte Herrmann ein.

Ausgestellt werden konnte in der Residenz aus Platzgründen nämlich nur ein kleiner Teil der insgesamt 8.000 Exponate, erklärte Gerhard. Nun stehen für die Funde 2.400 Quadratmeter zur Verfügung. Zudem kämen die Stücke in den neuen Räumen wesentlich besser zur Geltung als in den Renaissance-Zimmern der Residenz, befand Heubisch. Der Architekt Peter Böhm hat den Bau nämlich eigens auf die Werke zugeschnitten. Er hat versucht, die Atmosphäre eines ägyptischen Tempels nachzuempfinden. Massive Wände mit engen Durchgängen sollen an das Eintreten in eine Pyramide erinnern. Eröffnen wird das Museum aber erst im Frühjahr 2013.

Der Grund: Die Räume müssen zunächst trocknen. Viele Sarkophage seien aus Holz, Leim und Pappmaschee hergestellt, erklärte Gerhard: »Bei zu hoher Feuchtigkeit würden sie zerbröseln.« Bis der Umzug realisiert werden kann, hat das Museum in der Residenz weiterhin regulär geöffnet. Bereits im kommenden September nimmt indes die HFF ihren Betrieb im Museumsquartier auf. Zu den Absolventen zählen unter anderem Größen aus der Filmbranche wie Bernd Eichinger, Doris Dörrie und Roland Emmerich. Obwohl die Hochschule klein sei, habe sie insgesamt neun Oscar-Nominierungen und vier Oscars hervorgebracht, berichtete HFF-Präsident Gerhard Fuchs. Heubisch erklärte, der Umzug in das neue Gebäude, in das der Freistaat übrigens rund 100 Millionen Euro investiert hat, solle »dazu beitragen, die Medienlandschaft in Bayern zu stärken«. Julia Stark

Artikel vom 07.06.2011
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