Die FC Perlacher Jungs steigen in die Kreisliga auf

Perlach · Großer Jubel über verdienten Sieg

Große Freude beim FC Perlach nach dem 2:1-Sieg im Entscheidungsspiel gegen die SpVgg 1906 Haidhausen.	Foto: O. Rabuser

Große Freude beim FC Perlach nach dem 2:1-Sieg im Entscheidungsspiel gegen die SpVgg 1906 Haidhausen. Foto: O. Rabuser

Perlach · Während der FC Perlach immer noch feiert, muss die SpVgg 1906 Haidhausen nachsitzen.

Nachdem die Perlacher das, aufgrund der Punktgleichheit beider Konkurrenten nach dem letzten Spieltag nötig gewordene, Entscheidungsspiel um die Meisterschaft in der Kreisklasse, Gruppe 5, mit 2:1 für sich entschieden hatten, durften sie den Aufstieg in die Kreisliga bejubeln. Und bestens gelaunt in die Sommerpause gehen.

Nicht so Haidhausen: Mittwochabend steht für Franz Beckenbauers Heimatverein SC 1906, der 2008 mit dem FC Haidhausen zur SpVgg 1906 Haidhausen fusionierte, das entscheidende Relegationsspiel auf dem Programm. Um 19 Uhr trifft die Mannschaft des Trainer-Duos Michael Netter und Bernd Gegenfurtner auf der Anlage des FC Phönix (Langkofelstraße 3) auf die Reserve des Bayernligisten SV Heimstetten. Diese hatte sich als Zweitplatzierter der Kreisklasse, Gruppe 6, in der ersten Relegationsrunde mit 4:2 gegen den TSV Trudering durchgesetzt.

»Das Ziel«, so der 38-jährige Netter unmissverständlich, laute »Kreisliga, spätestens im nächsten Jahr«. Obwohl die Entscheidungspartie gegen Lokalrivale Perlach verloren ging, ist er »mit der Saison zufrieden«, man hätte »erreicht, was wir erreichen wollten«. Fehlt nur noch die Krönung. Doch im Vordergrund stehe ohnehin »die Zukunftsplanung«, so Netter. Mit der Fusion habe man »die Kräfte gebündelt“, nun soll ein »neues Jugendkonzept« den Verein voranbringen.

Große Pläne hegt derweil auch der FC Perlach. Nachdem man vor zwei Spielzeiten aus der Kreisliga abgestiegen war und für die Rückkehr zwei Jahre benötigte, gibt sich Trainer Ramazan Yayla nun wieder »zwei Jahre Zeit für die Bezirksliga«. Und dass der 40-jährige Türke seine Ziele zu verwirklichen versteht, bestätigte er mit dem Aufstieg in die Kreisliga. Im Vorjahr, als Yayla nach dem Abstieg engagiert worden war, war man noch um einen Zähler gescheitert. So sei vor Beginn dieser Saison »von Anfang an das Ziel Aufstieg« ausgegeben worden, berichtet er. Nach exzellenter Hinrunde, in welcher zehn Siegen und zwei Unentschieden nicht eine Niederlage gegenüberstand, geriet man zur Jahreswende etwas ins Straucheln.

Dennoch hätte man »zwei Wochen vorher schon alles klar machen können«, hadert Yayla. Aus einem »schlechten Tag«, wie er entschuldigend formuliert, resultierte jedoch am vorletzten Spieltag ein 1:1-Remis beim FC Wacker sowie die Chance für die SpVgg 1906 Haidhausen, aufzuschließen. Nachdem man in der regulären Runde nicht gegen Haidhausen gewinnen konnte (0:0, 0:1), konnte im Entscheidungsspiel ein, laut Yayla, »verdienter Sieg« verbucht werden. Christoph Hartmann (39.) und Sebastian Durak (79.) hatten die Yayla-Elf mit 2:0 in Führung gebracht, der Anschlusstreffer durch ein Eigentor kam schlicht zu spät (89.). Anschließend zeigte sich Yayla »stolz auf die Mannschaft«, diese hätte sich mit ihren Trümpfen »Kameradschaft, Disziplin und Teamgeist« den Aufstieg verdient. Vor Yaylas Engagement hatte der FC Perlach über viele Jahre zur Stammbesetzung der Kreisliga, Gruppe 2, gehört. Vor zehn Jahren etwa konnte die Klasse durch einen 2:1-Erfolg im Entscheidungsspiel über den FC Unterföhring gesichert werden. Dieser ist heute in der Landesliga aktiv.

Solche Ambitionen scheinen zwar beim FC Perlach derzeit utopisch, mit einer »jungen Truppe« aber will Yayla in die Bezirksliga durchmarschieren. »Die Jugend ist unsere Zukunft«, betont der beruflich als Verkäufer in der Großmarkthalle tätige Yayla. Auch aktuell seien nur drei Akteure »27, 28 Jahre alt, der Rest ist jünger, keiner über 30«. Der Großteil der Mannschaft bliebe zusammen, auf »drei, vier Positionen« würde noch Verstärkung benötigt, »drei neue Spieler«, so Yayla, hätten bereits für die nächste Saison zugesagt. Als »Schlüsselspieler« bezeichnet er indes Thomas Wagner, der als seine »rechte Hand auf dem Platz« die Defensive organisiere, sowie Angreifer Durak, den er als »meine linke Hand auf dem Platz« vorstellt. Yayla selbst hatte zuvor lediglich als Spielertrainer des FC Viktoria fungiert, kann jedoch nun immerhin einen Kreisliga-Aufstieg in seiner Vita aufnehmen.

Womöglich trifft er dort auch in der kommenden ­Saison auf die SpVgg 1906 Haidhausen. Dazu muss ­Michael Netters Mannschaft ihre Partie gegen die Heim­stettener Reserve gewinnen. Dann wäre auch die bittere Pleite gegen Yaylas Perlacher schnell wieder vergessen. mh

Artikel vom 06.06.2011
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