AWM rüstet sich für neues Europa-Gesetz

Ramersdorf/Giesing · Mehr Müll recyclen – Testlauf

GEWOFAG Geschäftsführerin Gordona Sommer und Kommunalreferentin Gabriele Friedrich vor der  neuen Metalltonne.	Foto: aha

GEWOFAG Geschäftsführerin Gordona Sommer und Kommunalreferentin Gabriele Friedrich vor der neuen Metalltonne. Foto: aha

München/Ramersdorf/Giesing · Kommunalreferentin Gabriele Friedrich und Gordona Sommer, Geschäftsführerin der GEWOFAG Holding GmbH, stellten am Mittwoch in Ramersdorf den AWM-Testlauf zur erweiterten Wertstofferfassung vor.

Mit »Der Münchner Wertstoffhof – jetzt auch hier vor Ort« werden ein Jahr lang in ausgewählten GEWOFAG-Wohnanlagen in Ramersdorf, Giesing und Riem außer Papier-, Bio- und Restmülltonnen auch Tonnen für Kunststoffe und Metalle bereit stehen sowie einmal monatlich eine gesicherte Tonne für Elektrokleingeräte.

Anlass des Tests ist die von Brüssel ausgehende Novellierung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes, das vorsieht, zukünftig mehr recyclingfähige Wertstoffe aus dem Hausmüll zu ziehen und wieder zu verwerten statt sie zu verbrennen. Hier will die AWM als kommunales Unternehmen die Nase vorn haben und selbst für die Entsorgung von Wertstoffen wie Plastik und Metall sorgen, bevor es private Unternehmen tun. Je nach Marktlage lässt sich aus der Müll-Verwertung Kapital schlagen, »das den Bürgern zugute kommt«, wie Friedrich mehrfach betonte, weil dann die Müllgebühren nicht erhöht werden müssten. Auch der zusätzliche Service im Rahmen des Testlaufs kostet die Müllkunden keinen Cent extra. Sie müssen allerdings mit mehr Bedacht ihren Müll trennen. Kamen Kleinelektrogeräte wie Fön, Toaster, Kaffeemaschinen, elektrische Zahnbürsten, Rasierer oder Taschenrechner bislang zu den Wertstoffhöfen oder – oft genug – in den Restmüll, sollen sie jetzt in den gesicherten Tonnen landen, die einmal im Monat von Freitag bis Montag in den Wohnanlagen aufgestellt werden.

»Stoffgleiche Nichtverpackungs-Kunststoffe«, so der offizielle sperrige Begriff, wie z. B. Schüsseln, Eimer, Gießkannen oder Blumenübertöpfe und Kunststoffspielzeug kommen jetzt in die 1100 Liter große »Kunststoff«-Tonne. DVDs und CDs auch. Die kleinere »Metalltonne« steht im Testgebiet bereit für Töpfe, Pfannen, Besteck, Metallwerkzeuge und Alufolie oder auch Schrauben, Nägel und Muttern. Das Testgebiet umfasst 8400 Haushalte. Aus deren 500 Kubikmeter Müll pro Jahr hofft die AWM etwa ein Drittel an Wertstoffen rauszuholen. Ob das gelingt soll der Testlauf zeigen. Die Wertstofftonnen werden bei Abholung gewogen, der Testlauf wird wissenschaftlich begleitet unter Leitung des Vorsitzenden des Sachverständigenrates für Umweltfragen, Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich. Das Ergebnis ist offen. »Wir werden die Bewohner umfassend informieren und begleiten, glauben aber auch, dass diese das neue System akzeptieren«, betonte Gordona Sommer, die sich ebenso zuversichtlich zeigte wie Friedrich.

Zusätzlich zum Test mit den neuen Sammeltonnen wird ab September 2011 ein spezielles Wertstoffmobil in der Isarvorstadt, Au und Haidhausen Wertstoffe einsammeln. Angela Boschert

Artikel vom 06.06.2011
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