Schumanns »Szenen aus Goethes Faust«

Bogenhausen · Monumentales Chor-Konzert

Der Hochschulchor tritt zusammen mit vielen anderen Musikern auf.	Foto: Matthias Schonhofer

Der Hochschulchor tritt zusammen mit vielen anderen Musikern auf. Foto: Matthias Schonhofer

Bogenhausen · Seit den achtziger Jahren musizierten die Münchner Symphoniker bereits mit den Studenten der Dirigierklassen der Hochschule für Musik und Theater und ermöglichen ihnen, ihre Ideen in der Praxis auszuprobieren.

Am Pfingstsamstag, 11. Juni, um 20 Uhr kommt nun ein monumentales Chorwerk mit rund 210 Mitwirkenden auf die Bühne des Prinzregententheaters, welches selten zu hören ist. Beteiligt an Schumanns »Szenen aus Goethes Faust« sind sieben Solisten der Hochschul-Gesangsklassen, Hochschulchor, Madrigalchor, Kirchenmusikchor und die Münchner Symphoniker unter der Leitung von drei Studierenden der Klasse Chordirigieren von Prof. Michael Gläser, die mit dieser Aufführung auch ihren praktischen Abschluss machen. Der Eintritt kostet 15 bzw. 8 Euro.

Michael Gläser findet es außerordentlich wichtig, dass durch die Zusammenarbeit mit den Münchner Symphonikern die Möglichkeit gegeben ist, mit einem professionellen Orchester zusammen zu arbeiten: »Für die Studentinnen und Studenten ist dies eine unschätzbar wichtige Erfahrung. Neben dem Gefühl, mit Profis arbeiten zu können, bekommen sie auch wichtige Feedbacks von einzelnen Musikern des Orchesters. So erleben sie direkt in der Probenarbeit, was sie gut machen und wo sie sich noch verbessern können.«

Robert Schumann hat sich fast zehn Jahre lang mit dem Sujet »Faust« beschäftigt, beginnend mit der Komposition von »Fausts Verklärung« aus Faust II im Jahr 1844. In den Folgejahren komponierte er weitere Teile des Faust-Stoffes, bis er 1853 das dreiteilige Werk »Szenen aus Goethes Faust« mit der Ouverture abschloss. Schumann selbst hat sein Werk, das Elemente des weltlichen Oratoriums, Chor-Symphonie und Kantate in sich vereinigt und zugleich immer auch eine Auseinandersetzung mit der Gattung Oper ist, nur in Teilen gehört.

Clara Schumanns Urteil 1862 nach der Uraufführung, dass das Werk einmal »seinen Platz neben den größten Werken überhaupt« einnehmen werde, hat sich nicht bestätigt, in das Blickfeld der musikalischen Öffentlichkeit gerieten die »Faust-Szenen« aber vermehrt anlässlich des 200. Geburtstags von Robert Schumann im Jahr 2010. Mit der Aufführung im Prinzregententheater haben nun auch Münchner Musikliebhaber Gelegenheit, sich einen Eindruck von diesem Werk Schumanns zu machen. Zuvor erklingt das »Requiem für Mignon« aus Goethes »Wilhelm Meister«.

Artikel vom 06.06.2011
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