Ausstellung im Gasteig

Sinti, Roma, Gypsies

Haidhausen · Als „dem deutschen Volke artfremd“ sind während des Dritten Reiches Hunderttausende deutscher und osteuropäischer Sinti und Roma ermordet worden, viele davon in Ausschwitz-Birkenau.

Ohne mächtige Führsprecher und öffentliche Unterstützung wurden sie nach 1945 zunächst weder rehabilitiert noch entschädigt. Erst in den 80er Jahren brachte die Bürgerbewegung der Sinti und Roma einen Wandel.

Inzwischen sieht mehr als die Hälfte aller Deutschen in Minderheiten eine Bereicherung ihrer eigenen Kultur.

Auch in München, von wo die Verfolgung der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten ihren Ausgang genommen hatte, sind die Proteste gegen eine Ansiedlung in neue Wohnquartiere inzwischen verstummt.

Über Geschichte und Gesellschaft dieser Minderheiten ist in der breiten Öffentlichkeit nach wie vor wenig bekannt. Historiker, Linguisten, Sozialwissenschaftler in Europa und den USA haben sich in den letzten Jahrzehnten der Thematik intensiv gewidmet und teilweise recht unterschiedliche Ansätze entwickelt. Auch die Goethe-Institute setzen sich mit diesen Fragen auseinander, vor allem in Europa. Das Goethe-Forum hat daher Wissenschaftler aus einer Reihe von europäischen Ländern eingeladen, über den Stand der Forschung zu berichten. Am Freitag, 27. April, wird um 18.30 Uhr im Gasteig, Foyer II. OG, eine Ausstellung unter dem Titel „Roma/Gypsies in Europa“, mit Fotografien von Rolf Bauerdick, eröffnet. Ab 20.30 Uhr liest Harry Täschner aus „Die papierenen Kinder“ von Mongo Stojka. Ab 21 Uhr wird der Film „Ceija Stojka – Aus dem Leben einer Rom-Zigeunerin“ gezeigt. Die Ausstellung ist bis 26. Juni, von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei!

Bis zum 29. Juni finden weitere Veranstaltungen zum Thema statt. Das genaue Programm gibt es bei der Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule, im Filmmuseum und natürlich im Goethe-Forum.

Artikel vom 27.04.2001
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