Elki-Eröffnung von möglichem Rechtsstreit überschattet

Schwabing · Droht eine Klage?

Besucher feierten kürzlich bei der Elki-Eröffnung. Einige Nachbarn wollen jedoch möglicherweise klagen: Sie fühlen sich durch die Einrichtung gestört.	Foto: js

Besucher feierten kürzlich bei der Elki-Eröffnung. Einige Nachbarn wollen jedoch möglicherweise klagen: Sie fühlen sich durch die Einrichtung gestört. Foto: js

München-Schwabing · Auch nach seinem Umzug von der Schraudolph- in die Nordendstraße ist das Eltern-Kind-Zentrum für Schwabing/Maxvorstadt (Elki) einer alten Tradition treu geblieben: Kürzlich veranstaltete die Einrichtung einen Tag der offenen Tür.

Seit dem Standortwechsel hat sich in der Einrichtung einiges getan: Zahlreiche neue Angebote wurden ins Leben gerufen Die Einrichtung habe sich gut entwickelt, sagt Lara Mosdal, Mitglied im Vorstand von Elki: »Sie wächst und wächst.«

Bereits 120 Mitglieder habe der Verein inzwischen, die Besucherzahl liege bei 200 Personen pro Woche. Trotzdem müssen die Elki-Verantwortlichen einen Wermutstropfen hinnehmen. Denn Anwohner sind unzufrieden, dass Elki in direkter Nachbarschaft zu haben. Auf dem Rechtsweg versuchen sie nun, Elki zum Auszug zu bewegen.

»Das Geld, das ich jetzt meinem Anwalt geben muss, würde ich lieber für Lärmschutzmaßnahmen verwenden«, klagt Mosdal. Ihr Wunsch ist es, sich mit den Anwohnern an einen Tisch zu setzen und eine gemeinsame Lösung zu finden. Dazu seien diese jedoch bislang noch nicht bereit gewesen. Die Schwabinger Seiten haben bei den Nachbarn angefragt, um deren Sicht der Situation zu erfahren. Über eine Woche lang und bis Redaktionsschluss ist jedoch kein Gespräch zustande gekommen. Bei der Elki-Eröffnung hat sich Lara Mosdal indes die Stimmung nicht vermiesen lassen: »Heute ist der schönste Tag im ganzen Jahr«, schwärmt sie. Schon seit Jahren lädt die Einrichtung zeitgleich mit den Hofflohmärkten die Bewohner des Stadtteils ein, sich beim Tag der offenen Tür über das Angebot zu informieren.

Auch am neuen Standort in Schwabing sind dieser Aufforderung viele Familien gefolgt. »Schwabing ist ganz anders, als man es sich vorstellt«, sagt Mosdal. Das Viertel sei viel kinderreicher, als man es eventuell erwarte. Doch auch die Internationalität des Stadtteils spiegelt sich in der Einrichtung wider: Einige Gruppen für Kleinkinder sind zweisprachig, die Betreuung findet auf Deutsch und Englisch oder Deutsch und Spanisch statt.

Samstags trifft sich zudem eine italienische Gruppe in den Räumen, eine serbische Gesangsgruppe ist gerade im Aufbau. Neu sind außerdem Tanzkurse für Kinder mit einer Flamenco-Tänzerin. »Damit hat sie ihren Wiedereinstieg in den Beruf begonnen«, berichtet Mosdal. Die Rückkehr von Müttern ins Arbeitsleben fördert die Einrichtung auch durch eine Kooperation mit einem Kreis von Frauen, die im Kunsthandwerk tätig sind. Ein Teil der Erlöse geht an Elki. Der Verein »Künstler ohne Vergangenheit«, der Nachwuchskünstler fördert, stellt Bilder bei Elki aus. Wird ein Bild verkauft, gehen die Einnahmen an Elki. Julia Stark

Artikel vom 31.05.2011
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