Frau nach Norddeutschland-Aufenthalt erkrankt

Schwabing · EHEC-Fall in Schwabing

Schwabing · EHEC ist in Schwabing angekommen: Auf der infektiologischen Spezialstation des Schwabinger Krankenhauses wird eine 30-jährige Patientin behandelt, die sich mit der besonders gefährlichen EHEC-Variante infiziert hat und mittlerweile an HUS (hämolytisch-urämisches Syndrom) erkrankt ist.

Die 30-Jährige, die zu Besuch in ihrer norddeutschen Heimat war und sich vermutlich dort mit dem besonders aggressiven EHEC-Erreger angesteckt hat, wird derzeit in der infektiologischen Abteilung im Klinikum Schwabing behandelt. »Dieser Erreger ist deshalb so heimtückisch, weil er die roten Blutkörperchen zerstören, diffuse Blutungen hervorrufen und ein Nierenversagen verursachen kann«, erklärt der Experte Wolfgang Guggemos, der Leitende Oberarzt der Abteilung.

Das Klinikum Schwabing, ein Akutkrankenhaus der höchsten Versorgungsstufe ist mit seiner speziellen Abteilung optimal ausgerüstet, um hoch ansteckende Patienten zu betreuen und gleichzeitig andere vor einer Infektion zu schützen. Zudem ist die Klinik Behandlungseinrichtung des Bayerischen Kompetenzzentrums sowie des Kompetenzzentrums München für hoch kontagiöse Erkrankungen und somit eines der sieben nationalen Behandlungszentren für diese Patientengruppe.

Alle 34 Betten haben einen Schleusenzugang, in dem Pflegeartikel aufbewahrt werden und sich Personal und Besucher vor Betreten und nach Verlassen des Patientenzimmers die Hände gründlich desinfizieren sowie Schutzkleidung an- und ausziehen. Darüber hinaus gibt es zwei Sonderbetten für besonders gefährliche Erreger, wie etwa dem Ebola-Virus.

Um einen derart kritischen Keim handle es sich bei dem EHEC-Erreger jedoch nicht, so Guggemos. Insgesamt versorgt die Abteilung jährlich 1.300 Patienten, darunter 80 Prozent mit Infektionskrankheiten. Zu einer möglichen Ausbreitung der EHEC-Fälle meint Wolfgang Guggemos: »Wir gehen davon aus, dass der Höhepunkt überschritten ist, da die mutmaßliche Ansteckungsquelle, verunreinigtes Gemüse oder verunreinigter Salat, inzwischen aller Wahrscheinlichkeit nach verdorben ist und nicht mehr verzehrt wird.«

Artikel vom 26.05.2011
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