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Ausstellung mit über 300 Exponaten: Fokus Haube und Hut
München · Tracht als Kleid der Heimat
Die Vielfalt der bayerischen Trachtenlandschaft wird auch an den Hauben sichtbar. Foto: VA
München-Aubing · Für alle Trachten- und Modefans ist jetzt eine interessante Ausstellung einen Besuch wert: Vom 2. bis 13. Juni präsentiert die Galerie „Ubo Neun“, Ubostraße 9, in Aubing, eine große Trachtenausstellung mit über 300 Exponaten.
Eröffnung ist am 2. Juni, 14 Uhr, vom 3. bis 13. Juni ist die Ausstellung dann Montag bis Samstag, 16 bis 19 Uhr, Sonntag und Feiertage, 14 bis 19 Uhr, zu sehen. Die Trachtenforscherin Veronika Schmidt sammelt seit Jahrzehnten Trachten und Trachtenzubehör. Unter dem Titel "Die Tracht als Kleid der Heimat“ hat Veronika Schmidt eine Ausstellung konzipiert, die liebevoll und kenntnisreich vermittelt, welche kulturellen Besonderheiten jeder Tracht zugrunde liegen. Gezeigt werden handgefertigte Trachten aus dem deutschen Sprachraum aus unterschiedlichen Epochen und Himmelsrichtungen, deren Verwendung mit Kriegsende und Vertreibung ein jähes Ende fand.
Neben Trachten aus der Miesbacher Gegend stellen sich auch Gewänder aus den deutsch besiedelten Kulturregionen und aus Bergbau-Kulturregionen, etwa des Erzgebirges, vor. Zu sehen sind außerdem besondere Trachten aus Mähren, die zum Teil über 700 Jahre alt sind, sowie Egerländer Trachten. Wichtiger Bestandteil einer vollständigen Gewandung bilden Haube und Hut – den Kopfbedeckungen ist eine eigene Abteilung innerhalb der Ausstellung gewidmet. Während des Ausstellungszeitraums findet täglich um 17 Uhr ein Vortrag statt, in dem ausgewählte Experten Hintergründe, Historie und Entwicklung einzelner Exponate vorstellen.
Innerhalb der Ausstellung ist auch die Sonderausstellung „Haube und Hut – schön und gut“ zu sehen, die vom Heimat- und Volkstrachtenverein „D'Würmtaler Menzing e.V.“ initiiert wurde. Vielfalt, Qualität und Schönheit der bayerischen Trachtenlandschaft wird hier am Beispiel historischer Kopfbedeckungen der Frau sichtbar. Gezeigt wird ein erlesener und breit gefächerter Querschnitt von Hauben und Hüten von etwa 1750 bis 1930. Da gibt es Barock- und Rokoko-Hauben, die den Kopf völlig abschließen und durch die rahmende Spitze das Gesicht vor „feindlichen Einblicken“ schützen, gleichzeitig aber die Blicke auf sich ziehen, weil sie oft reich bestickt und mit Edelsteinen, Metallfäden und Bändern verziert sind.
„Urbayerisch ist unter all den verschiedenen Haubenformen nur die Riegelhaube”, schreibt der Heimatkundler Zaborsky und bezeichnet München als Ort der Entstehung dieser Haubenart und den süddeutschen Raum als Gebiet, in dem sie vorwiegend getragen wurde. „Schon um 1800 trug die Münchnerin die Riegelhaube zu ihrem a-la-mode-Kleid oder aber zum Biedermeierkostüm als festliche Krönung“ (Swoboda/Baumgartner). Noch heute erfreut sich die Riegelhaube vor allem bei historischen Trachtenträgerinnen großer Beliebtheit.
Bänder- und Schleifenhauben, „Brettlhauben“, Sesselhauben und Winterhauben sind in der Ausstellung ebenso zu bewundern wie eine große Sammlung an Hüten: Das Spektrum reicht von frühen Hutformen aus der Miesbacher, Tölzer oder Murnauer Gegend über den Bandl-Hut aus dem Alpenraum, Filzhüte und Hüte mit Gamsbart bis hin zum Zylinder.
Artikel vom 26.05.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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