Hohenbrunn · Hohenbrunner Bürgermedaille verliehen

Landrätin Johanna Rumschöttel und Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair überreichen Heinrich Gröber (Mitte) die seltene Bürgermedaille. Foto: Kohnke

Hohenbrunn · »Dieser Festempfang ist gewissermaßen ein ›Who-is-Who‹´ des aktiven bürgerlichen Engagements«: Mit herzlichen Worten begrüßte Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair seine Gäste in der Grundschule Hohenbrunn. Die Gemeinde hatte zum ersten offiziellen Festakt dieser Art geladen. Höhepunkt war die Verleihung der sehr seltenen Bürgermedaille an Heinrich Gröber.

Dreizehn weitere Bürger erhielten Ehrennadeln für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement. Auch Landrätin Johanna Rumschöttel war voll des Lobes für den Einsatz dieser Hohenbrunner für das Gemeinwohl: »Es ist beglückend zu sehen, wie viel Ehrenamtliche wir hier haben«. Die einzelnen Gemeinden des Landkreises lägen wie eine Perlenkette rund um München, jede einzelne von ihnen hätte ihren ganz eigenen Glanz. Dieser Abend stelle in Hohenbrunn eine Premiere dar und setze im derzeitigen »Jahr des Ehrenamts« ein wichtiges Signal, so die Landrätin. »Ein Ehrenamt ist viel Arbeit, aber es kommt auch viel Freude dabei zurück«, sagte Rumschöttel und betonte dessen Wichtigkeit gerade in der Brauchtumspflege. Der Empfang sei eine schöne Gepflogenheit, die fortgesetzt werden sollte.

Die Idee zu dem Festakt entstand dabei vor etwa einem Jahr. Damals hatte der Bürgermeister die Schulweghelferinnen des Ortes zu einem kleinen Frühstück ins Rathaus geladen. »Ich wollte ihnen einfach für ihren morgendlichen Dienst für die Sicherheit unserer Kinder ein kleines Dankeschön sagen«, erläuterte Straßmair. Dies sei für ihn der Anstoß gewesen, vermehrt wahrzunehmen, was Ehrenamtliche für die Gemeinschaft überhaupt bedeuteten.

Wer würde sonst die vielen Aufgaben im sozialen, caritativen und kirchlichen Bereich erfüllen, wenn all die vielen freiwilligen Helfer fehlen würden? Straßmair warnte: »Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich, und es müssen immer wieder Menschen gefunden werden, die bereit sind, in die Fußstapfen ihrer Vorgänger zu treten«. Dies werde stetig schwerer in Zeiten, in der immer mehr Menschen immer stärker beruflich gefordert seien und Freizeit ein seltenes Gut werde. Umso mehr zeigte sich der Bürgermeister über den Vorschlag des Gemeinderates erfreut, Auszeichnungen für langjährige, ehrenamtliche Verdienste vorzunehmen und Ehrennadeln zu verleihen.

Die Auszeichnung erhielten: Ursula Sautter-Ledl (Hospitzkreis Ottobrunn), Dr. Willy Lappe und Dr. Albert Schmöger (Lions Club München – Ottobrunn-Hilfswerk), Eric Huber (Natur und Umwelt Südost), Waltraud und Peter Herglotz (Eigenheimervereinigung Ottobrunn-Hohenbrunn), Dr. Hans Poehlmann und Johann Preuhs (TSV Hohenbrunn-Riemerling), Anni Gröber und Cilli Geser (Seniorenclub Hohenbrunn), Maria Klimt und Lothar Ahlert (Schützengesellschaft Gemütlichkeit Hohenbrunn) sowie Gertrud Albert (Die privaten Seniorenfreunde Hohenbrunn).

Sehr bewegt zeigte sich schließlich Heinrich Gröber, der an diesem Abend die Bürgermedaille erhielt, die zweithöchste Auszeichnungen der Gemeinde. Nur maximal zehn lebende Personen dürfen jeweils Inhaber dieser Ehrung sein. »So eine Auszeichnung für ein Lebenswerk hat man nicht oft als Bürgermeister«, freute sich Straßmair. Zu den Verdiensten Gröbers zählten unter anderem die Leitung des Wettbewerbs »Unser Dorf soll schöner werden« (bei dem die Gemeinde 1967 Silber gewann), das Schreiben des noch heute gefragten Heimatbuches 1986 sowie des Kirchenführers der Pfarrkirche St. Stephanus, weiterhin zwölf Jahre Gemeinderatsmitgliedschaft sowie die beinahe 20-jährige Tätigkeit als Kirchenpfleger.

Mit viel Humor und Freude nahm Gröber die Auszeichnung aus den Händen Straßmairs an. »Alle wollen alt werden, aber alt sein? Ich möchte nur eines sagen: Im Alter gibt’s auch schöne Tage, Stunden oder Wochen. Der heutige Abend zählt auf jeden Fall dazu!«

Die Gäste der Feierlichkeit, unter ihnen viele aktive und ehemalige Gemeinderäte sowie die beiden Altbürgermeister Josef Schwaiger und Franz Zannoth und die Bürgermedaillenträger Leonard Sigl und Hans Kotter, bedachten Heinrich Gröber und die geehrten Ehrenamtlichen mit außerordentlichem Applaus.

So bleibt zum Schluss eigentlich kaum Zweifel: Das war sicherlich nicht der letzte Festempfang dieser Art in Hohenbrunn.

K. Kohnke

Artikel vom 25.05.2011
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