Im Amateurfußball stehen vorentscheidende Spiele an

München · „Die Jungs sind hungrig“

Keine Angst vor dem drohenden Abstieg: Kapitän Michael Zurwesten und Christian Mikorey vom TSV Milbertshofen. Foto: H. Kampa

Keine Angst vor dem drohenden Abstieg: Kapitän Michael Zurwesten und Christian Mikorey vom TSV Milbertshofen. Foto: H. Kampa

München · Spannung pur ist angesagt an den letzten beiden Spieltagen in den Amateurfußball-Ligen. Viele Münchner Vereine stecken noch mittendrin im Auf- oder Abstiegskampf. Jetzt zählen keine Kunststücke mehr, jetzt entscheiden die Nerven über Erfolg und Nicht-Erfolg. Das Münchner SamstagsBlatt gibt Ihnen eine Übersicht über Highlights dieses Wochenendes.

In der Bayernliga geht der FC Ismaning aus der Pole Position ins Rennen um den Titel. Mit einem souveränen 2:0-Erfolg bei Kellerkind TSV Aindling am vergangenen Wochenende baute die Elf von Trainer Frank Schmöller den Vorsprung auf Verfolger FC Ingolstadt II auf drei Zähler aus. Nach zehnjähriger Bayernligazugehörigkeit steht der FC Ismaning damit kurz vor dem Titel in Bayerns höchster Fußballamateurliga. Am Samstag (15 Uhr) müssen sich die Ismaninger allerdings im Topspiel gegen den Tabellendritten SV Seligenporten, der 2007 sogar in der ersten Runde des DFB-Pokals ran durfte, behaupten.

In der unteren Region der Bayernliga kämpft der SV Heimstetten um den Ligaverbleib. Durch einen 4:2-Erfolg über den TSV Rain gelang den Heimstettenern vor einer Woche ein wichtiger Befreiungsschlag, das Team belegt aktuell den wertvollen 14. Rang (der 15. muss in die Relegation). „Wir werden das schaffen. Die Qualität ist da und die Trainer finden momentan die richtigen Worte“, gibt sich der Vorstandvorsitzende Ewald J. Matejka kämpferisch. Mit einem Sieg in Erlangen könnte Heimstetten am Samstag bereits die Klasse sichern.

Keine Spannung mehr geboten ist in der Bezirksoberliga, wo der TSV Eching am letzten Wochenende eine rauschende Party feierte. Dem Verein gelang der direkte Wiederaufstieg in die Landesliga. Zudem konnte der Vertrag mit Goalgetter Fabi Hrgota verlängert werden. Der VfR Garching und die SpVgg Feldmoching spielen als Tabellendritter bzw. -neunter ebenfalls nur noch für die Galerie.

In der Bezirksliga Süd will der TuS Holzkirchen seine Aufholjagd krönen und im kommenden Jahr wieder gegen Garching und Feldmoching antreten. Die Holzkirchner lagen zur Winterpause noch zehn Zähler hinter Spitzenreiter SV Aubing, sind zwei Spieltage vor Schluss auf zwei Punkte herangekommen. „Wir wollen es wissen und werden nochmal alles probieren“, kündigt Adrian Saft, Abteilungsleiter des Vereins, an.

Aubing steht am Samstag vor der schweren Aufgabe gegen den Tabellendritten Raisting. Holzkirchen empfängt am Sonntag (15 Uhr) den SC Gaißach, muss allerdings am letzten Spieltag zum heimstarken SV Planegg-Krailling. Der TSV Grünwald kämpft weiter unten noch gegen den Abstieg. „Es wird mit Sicherheit bis zum letzten Spieltag spannend bleiben“, kündigt TSV-Coach Sepp Wazlawik an. In der Bezirksliga Nord könnte für den FC Phönix Schleißheim schon Schluss sein. Den Klub trennen als Vorletzter fünf Punkte zum rettenden Ufer.

Eine Klasse tiefer in der Kreisliga steht in der Gruppe 1 der SVN Lerchenau bereits als Meister und Aufsteiger fest, dem SV Dornach fehlt in Gruppe 3 nur noch ein Punkt zum Titel. „Ich gehe fest davon aus, dass wir am Wochenende alles klar machen. Die Jungs sind hungrig“, sagt Abteilungsleiter Thomas Hofer, der für die kommende Saison in der Bezirksliga zwar das Ziel Klassenerhalt ausgeben will, sich aber dennoch mehr ausrechnet. „Dass Aufsteiger eine gute Rolle spielen können, haben die letzten Jahre immer wieder gezeigt.“ In Dornachs Gruppe kämpft der TSV Trudering noch ums Überleben. Mit einem 3:1-Erfolg in Oberpframmern meldete sich der TSV am vergangenen Wochenende im Abstiegskampf zurück, steht aber aufgrund der weniger erzielten Tore noch hinter dem punktgleichen TSV Ebersberg II.

Noch ein wenig schlechter sieht die Lage beim TSV Milbertshofen aus, der durch ein 0:3 gegen den direkten Konkurrenten Großhadern II auf einen Abstiegsrang rutschte. „Wir haben viele Verletzte, mussten mit fünf A-Junioren spielen. Mit so einem Team ist es immer schwer“, erklärte Trainer Tobias Pollinger, der sich um die Zukunft keine Sorgen macht. „Wenn wir absteigen, ist das halt so. Dann spielen wir halt Kreisklasse. Ist auch kein Weltuntergang. Wir steigen schon irgendwann wieder auf.“ Vielleicht wird diese Lockerheit im Abstiegskampf zum Trumpf. Am Wochenende kann Milbertshofen allerdings keine Punkte einplanen. Es kommt der Tabellenführer TSV Neuried, der noch nicht sicher aufgestiegen ist. Spannung pur. Von Jan Lüdeke

Artikel vom 19.05.2011
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