Mit DNA-Reihenuntersuchung auf der Spur eines Mädchen-Mörders

Berg am Laim · Wird ein Mordfall von 1985 gelöst?

Berg am Laim/München · Mord an der 8-jährigen Michaela Eisch im Jahr 1985 – Durchführung einer »DNA-Reihenuntersuchung«.

Im Mordfall »Michaela Eisch«, der seit nahezu 26 Jahren die Bevölkerung beschäftigt, erließ das Amtsgericht München auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I am 23. März einen Beschluss zur freiwilligen DNA-Reihenuntersuchung, der vom 8. bis 10. Juli vollzogen werden wird. Die betroffenen Personen erhalten in den nächsten Tagen ein entsprechendes Einladungsschreiben.

Am 17. Mai 1985 meldete ihre inzwischen verstorbene Mutter die damals acht Jahre Michaela Eisch als vermisst. Das Mädchen verließ an diesem Tag gegen 10.30 Uhr die Wohnung der Großeltern, um erstmalig allein mit der U-Bahn zur Arbeitsstelle der Mutter in der Münchner Innenstadt zu fahren. Zum vereinbarten Treffen mit der Mutter kam es nicht. Trotz umfangreicher polizeilicher Suchmaßnahmen blieb das Mädchen die nächsten vier Wochen spurlos verschwunden. Am 14. Juni 1985 konnte der Leichnam der ermordeten Michaela in einem Gebüsch bei der Braunauer Eisenbahnbrücke in München aufgefunden werden.

Trotz umfangreicher Ermittlungen konnte bisher kein Tatverdächtiger überführt werden. Im Zuge der spurentechnischen Überarbeitung der damals sichergestellten Asservate konnte eine tatrelevante männliche DNA-Spur herausgearbeitet werden. Diese konnte aber bisher keiner Person zugeordnet werden. Aufgrund des Umstandes, dass zwei Zeuginnen unabhängig voneinander Michaela Eisch mit einem Mann am Tattag im Bereich des Tatortes gesehen haben, wobei beide vertraut miteinander umgegangen seien, könnte der vermeintliche Täter aus dem räumlichen Umfeld von Michaela Eisch stammen. Das bekannte persönliche Umfeld konnte im Laufe der Ermittlungen als Spurenverursacher ausgeschieden werden. Nachdem zum jetzigen Zeitpunkt alle Ermittlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, ist DNA-Reihenuntersuchung geplant.

Diese richtet sich an damals im erweiterten Bereich der sogenannten Maikäfersiedlung in Berg am Laim gemeldete männliche Personen. Von diesen damals rund 3.000 Personen sind derzeit im Großraum München noch 1.750 aktuell gemeldet und werden in den nächsten Tagen ein entsprechendes Einladungsschreiben erhalten.

Bei dieser Untersuchung wird den betroffenen Personen ein Mundhöhlenabstrich entnommen und nach Auswertung mit dem Spurenmaterial verglichen. Die Untersuchung ist freiwillig. Die Staatsanwaltschaft München I sowie die Mordkommission München bitten die betroffenen Personen, durch ihre freiwillige Teilnahme die Ermittlungen sowie die Aufklärung des Verbrechens zu unterstützen.

Für Hinweise, die zur Aufklärung oder Festnahme des Täters führen, ist seit 1985 eine Belohnung in Höhe von jetzt 5.000 Euro ausgesetzt. Hinweise an das Polizeipräsidium München, Telefon 0 89 / 29 10 - 0, oder an jede andere Polizeidienststelle.

Artikel vom 16.05.2011
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