»Albert ist anders« von Jimmie Chinn

Olympiadorf · Theater im Olympiadorf

Die Theatergruppe Olympiadorf spielt im Mai »Albert ist anders«.	Foto: VA

Die Theatergruppe Olympiadorf spielt im Mai »Albert ist anders«. Foto: VA

Olympiadorf · Die Theatergruppe Olympiadorf macht im Mai im Forum 2 am Olympiadorf mit dem Theaterstück in zwei Akten »Albert ist anders« von Jimmie Chinn eine Zeitreise in die 50er-Jahre: Der hat sie nicht alle beisammen. Meine Mami hat gesagt, dass ich nicht mit dir spielen soll, weil du müffelst und verrückt bist.

Als Albert Nuttall mit elf Jahren in die Belmont Fields Mittelschule kommt, halten ihn seine Mitschüler und Lehrer für zurückgeblieben. Das liegt nicht nur an Alberts Auftreten. Auch sein familiärer Hintergrund spielt eine Rolle. Albert ist ohne Vater aufgewachsen.

Er wohnt mit seiner Mutter, der verrückten Enid in einem kleinen, heruntergekommenen Haus. Dieses liegt in einer Wohnanlage, die ironischerweise Paradise Mansions heißt und direkt bei den Bahngleisen steht. Doch Albert lässt sich von den Widrigkeiten des Lebens nicht unterkriegen. Denn Albert ist anders, er hat versteckte Talente. Und im Laufe der Jahre ruft er in einigen Menschen unerwartet tiefe Gefühle hervor ...

»Albert ist anders« basiert auf Kindheitserlebnissen des Autors in Nordengland Anfang der 50er-Jahre. Vieles scheint sich seit damals nicht geändert zu haben. Wer anders ist, hat es schwer. Kinder können brutal sein. Nachwuchslehrer haben Probleme, sich Respekt zu verschaffen. Sozialarbeiter werden mit Problemen konfrontiert, die sie überfordern. In manchen Familien geschehen Dinge, von denen man lieber nichts wissen möchte … Dass Jimmie Chinn (1940-2011) diese Themen behandelt, ohne in Schwermut zu versinken, zeigt der Originaltitel des Stücks: »Albert Make Us Laugh«.

Die Theatergruppe hat sich im Deutschen für den Titel »Albert ist anders« entschieden, um beim Publikum keine falschen Erwartungen zu wecken. Denn auch wenn es Momente zum Lachen gibt: Das Stück, das Chinn für erwachsene Schauspieler geschrieben hat, ist keine Komödie. Sondern einfach ein bisschen anders.

Premiere war am Samstag, 1. Mai. Weitere Aufführungen sind am Donnerstag, 6., Freitag, 7., und Samstag, 8. Mai, jeweils um 20 Uhr. Die Karten kosten 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Empfohlen für Zuschauer ab 14 Jahren.

Von der Krimikomödie »Sechs Damen und ein Kommissar«, über Shakespeares »Sommernachtstraum« bis zum Sketche-Abend »Typisch Männer und Frauen« – bisher waren die Aufführungen der Amateurtruppe Olympiadorf überwiegend heiter. Gegründet wurde die Gruppe Anfang 2004 von einigen Bewohnern des Olympiadorfs. Heute sind Mitglieder aus ganz München auf der Bühne und hinter den Kulissen aktiv. Unter den begeisterten Amateuren sind Schüler und Studenten, Angestellte, Selbstständige und Rentner. Die Frühjahrsproduktion 2011 wird von Barbara Peter geleitet. Diese hat bei diversen freien Gruppen gespielt und Regie geführt und sich in zahlreichen Workshops bei Profis wie Bernd Seidel, Andrea Seitz, Graeme du Fresne oder Lawrence Evans fortgebildet.

Karten für die aktuelle Inszenierung gibt es im Hotel Four Points by Sheraton, Helene-Mayer-Ring 12. Reservierungen sind möglich per E-Mail unter der Adresse theaterfan@email.de oder unter Tel. 35 75 75 63 (AB).

Artikel vom 04.05.2011
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