Noch sind viele Fragen zum Jugend-Projekt offen

Brunnthal · Schwieriger Weg zum Bikepark

Brunnthal · Nördlich der Brunnthaler Gemeindegrenzen auf einem freien Feld in der Nähe des bereits bestehenden Skaterparks könnte bald auch noch ein Bikepark entstehen. Der Brunnthaler Gemeinderat jedenfalls ließ sich vor Wochenfrist die Planungen für ein derartiges Radgelände präsentieren.

Allerdings blieben noch viele Fragen offen. Sicherheits- und Haftungsfragen stehen dem ehrgeizigen Projekt ebenso noch entgegen wie die Frage des künftigen Zuschnitts eines solchen Areals, der Finanzierung sowie zur Werbeflächen entlang des Areals.

Bikepark für rasanten Radsport

60 mal 25 Meter groß soll der künftige Radparcours einmal werden. Jedenfalls, wenn es nach den Plänen des Outdoor-Sportveranstalters Guido Baur geht. Der Fachmann hatte zuletzt bereits einen vergleichbaren Park in Oberhaching entwickelt, nach dessen Vorbild nun auch in Brunnthal eine solche Anlage geschaffen werden könnte. Doch im Gemeinderat wurden Auffassungsunterschiede zwischen dem potentiellen Veranstalter und der örtlichen Politik zuletzt rasch deutlich: 10.000 Euro soll der Bikepark kosten und nach Baurs Einschätzung vor allem durch Werbemaßnahmen und überregionale Events refinanziert werden. Eine Vorstellung, mit der sich die Brunnthaler Räte nicht anfreunden konnten. Sie favorisierten einmütig eine Parcours-Konzeption vornehmlich für die örtliche Jugend und sportliche Radlerszene. Zudem erwarten die Kommunalpolitiker von Baur auch, dass im Falle einer Realisierung keine allzu großen Eingriffe in die Landschaftsstruktur erfolgen. Überbordende Rampen und Hindernisse sowie große Werbebanner will in Brunnthal niemand – da waren sich die Räte einig. Weitere Planungen zwischen Baur und der Gemeinde in enger Abstimmung auch mit dem Landratsamt sollen den Weg zum neuen Brunnthaler Bikepark allerdings ebnen.

Grundsätzlich unterstrichen die Räte ihr Einverständnis mit der professionellen ­Konzeption des Eventfachmanns. Kein Wunder: ein früherer Bikepark-Anlauf war gescheitert. Auf Initiative von CSU-Gemeinderat Gerhard Zitzelsberger waren mithilfe örtlicher Unternehmen zwar rasch einige Erdhügel aufgeschüttet worden – »doch trotz der schnellen Entstehung ist das Konstrukt in heutiger Ausprägung nicht nutzbar«, so Stephan Müller. Er muss es wissen – ist der junge Mann doch in der Gemeinde Brunnthal für die offene Jugendarbeit zuständig. Damit war das Bikepark-Projekt in Eigenregie gescheitert. Doch auch Baur musste sich von den Räten kritische Fragen gefallen lassen: Wie teuer soll das Projekt werden, für das die Gemeinde laut einer eigenen Grundsatzerklärung keine kommunalen Finanzmittel investieren will und aufgrund der angespannten Haushaltslage wohl auch nicht kann? Wieviel Werbung und Event-Veranstaltungen wären nötig, um die Refinanzierung zu erwirtschaften? Wie sind die Haftungsfragen vor Ort zu lösen? Wie soll das Gelände eingefriedet und in die bestehende Landschaftsoptik integriert werden? Wie kann ein Schilderwald vor Ort verhindert werden? Kritische Fragen der Räte, bei deren Beantwortung versuchen, Baur noch sehr im Ungefähren blieb. »Wir wollen hier nicht die gesamte Jugend aus der Region anlocken und riesige Events veranstalten, sondern ein Angebot für die örtliche Jugend installieren«, unterstrich Bürgermeister Stefan Kern (CSU) eines der gemeindlichen Hauptanliegen. »Aber das Gelände braucht auch einen Zaun oder eine Einfriedung – sonst gebe ich meine Stimme nicht«, forderte Gemeinderat Siegfried Hauser (PWB). »Einen Werbe- und Schilderwald wollen wir aber auch nicht«, forderten gleich mehrere Gemeinderäte. »Es sind noch reichlich Gespräche nötig«, fasste Stefan Kern die Auffassungen im Rat zusammen. ReB

Artikel vom 04.05.2011
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