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Haltestelle St. Emmeram wird jetzt doch verlegt
Oberföhring · Bus 188 hält anderswo
Die Haltestelle St. Emmeram wird um 25 Meter Richtung Ampel verlegt. Der Bus hält dann direkt nach der Seitenstraße St. Emmeram. Foto: ikb
Oberföhring · Zwei Mal hatten es die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) abgelehnt, jetzt stimmten die Kommunalpolitiker bei vier Gegenstimmen zu: Die von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) vorgeschlagene Ver- und behindertengerechte sowie sichere Neuanlegung der Haltestelle St. Emmeram für die Buslinie 188 Richtung Daglfing um etwa 25 Meter wird durchgeführt.
Der Bus hält künftig auf der Straße, eine Haltebucht gibt es dann nicht mehr. Bislang war das Stadtteilparlament überzeugt, dass der behindertengerechte Buchtausbau am jetzigen Platz der Haltestelle machbar sei. Auch wegen dreier alter zu fällender Linden hatte sich unter den Lokalpolitikern Unmut breit gemacht, obwohl Gunnar Heipp, als MVG-Leiter Strategische Planungsobjekte verantwortlich für den Bau der Tram nach St. Emmeram, versichert hatte, dass dafür zwei Bäume am neuen und zwei am alten Haltestellenstandort angepflanzt würden.
Der Beraterkreis Barrierefreies Planen und Bauen, vertreten durch Geschäftsführerin Brigitte Neumann-Latour, meinte: »Die MVG hat die aus unserer Sicht schlüssigen Argumente für die Verlegung dargelegt. Außerdem entspricht das Vorhaben den rechtlichen Vorgaben und dem Willen des Stadtrats.« Und: »Durch die Baumaßnahme wird die Situation für ältere und mobilitätsbehinderte Menschen verbessert.« Mit der Verlegung ist auch der Bau eines Wartehäuschens möglich und die Sicherheit für Umsteiger wird durch die Lage des unmittelbar an der Ampel befindlichen Überwegs verbessert.
Vor der BA-Entscheidung gab’s eine Grundsatzdiskussion. Denn eine »Offensive des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs« (ÖNPV) will den Ein- und Ausstieg an Bushaltestellen verbessern, Busbuchten soll es künftig keine mehr geben. Laut MVG ist ein Umbau von Buchten zu behindertengerechten Haltestellen wegen der dadurch entstehenden Bordsteinhöhe, an der die Busse schrammen, nicht mehr sinnvoll.
Dem stimmte Wolfgang Helbig (SPD) im Plenum nunmehr zu: »Busbuchten sind eine schlechte Lösung. Sie sind häufig zugeparkt und zu klein für Gelenkbusse. Wir sollten nicht auf einem Stand beharren, der überholt ist.« Der Christsoziale Peter Reinhardt nickte diese Auffassung ab, meinte jedoch: »Wir sollten uns eine Möglichkeit offen lassen.« Diese Möglichkeit nahm Bezug auf den separaten grundsätzlichen Beschlussvorschlag: »Der BA beantragt, Bushaltebuchten nicht generell durch Umbau zu entfernen, sondern den Einzelfall zu prüfen.« Mit 18 schwarz-gelb-grünen Stimmen gegen 15 wurde die Vorlage befürwortet, was beim SPD-Fraktionschef Peter Scheifele auf Unverständnis stieß, »denn die einstige CSU-Alleinregierung hatte die Barrierefreiheit im Verkehr doch gesetzlich geregelt«. ikb
Artikel vom 04.05.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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