Neuer Vorstand des »Vereins aktiver Bürger« gewählt

Vaterstetten · »Kein wirtschaftlicher Hintergrund«

Der neue siebenköpfige Vorstand des Vereins »Zentrum aktiver Bürger« ist vergangene Woche gewählt worden. Foto: sf

Der neue siebenköpfige Vorstand des Vereins »Zentrum aktiver Bürger« ist vergangene Woche gewählt worden. Foto: sf

Vaterstetten · Christiane Warnke ist neue Vorsitzende des »Vereins aktiver Bürger« (VaB) in Vaterstetten. Vergangene Woche wurde die Rechtsanwältin aus Baldham, die seit einem Jahr Mitglied im Trägerverein des Zentrums aktiver Bürger und des Mehrgenerationenhauses (MGH) an der Zugspitzstraße ist und sich ehrenamtlich als Mentorin für Hauptschulabgänger engagiert, einstimmig zur Nachfolgerin von Werner Donath gewählt.

Dieser hatte nach vereinsinternen Querelen sowohl sein Amt als Vereinsvorsitzender als auch seinen Posten als kommissarischer Leiter des MGH niedergelegt. »Vorstand ja, Leitung nein. Das wäre mir zu viel gewesen«, erklärte Warnke bei einem Pressegespräch am Montag. Die Stelle ist also weiterhin vakant.

Zu Warnkes Stellvertreter wählten die Mitglieder Horst Brendel, der für den Internetauftritt verantwortlich sein wird, das Amt der Schriftführerin bekleidet Lisa Neunaber, ehemals zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, Helmut Schlund wurde zum Kassier gewählt. Als Beisitzerinnen fungieren Magdalena Fischbach, Betreuerin der Bernstein-Gruppe, und Elke Hantinger, die unter anderem den Seniorentag im Oktober organisiert.

Für die Öffentlichkeitsarbeit ist künftig Heinz Vierthaler zuständig, der ankündigte, dass es in Kürze eine eigene Homepage für den VaB geben werde, da die MGH-Homepage zu allgemein sei. »Ich bin froh, dass die Turbulenzen vorbei sind und wir uns nicht mehr mit Kriegsnebenschauplätzen beschäftigen müssen, sondern uns voll auf unsere Arbeit konzentrieren können«, sagte Schlund. Und das ist dringend notwendig: Wie berichtet läuft Ende des Jahres die Förderung des Bundes für das MGH in Höhe von 40.000 Euro jährlich aus und nun muss ein Konzept entwickelt werden, um die Folge-Förderung in Höhe von 30.000 Euro zu bekommen. Die fehlenden 10.000 Euro werde die Gemeinde zuschießen, so Schlund. Doch das Ganze ist ein Drahtseilakt: Auf der einen Seite darf der Verein keine Gewinne erzielen, auf der anderen Seite muss die Planung so erfolgen, dass die Einrichtung auch nach der Förderzeit ab dem Jahr 2015 einigermaßen auf eigenen Füßen stehen kann.

Zuerst müsse man die Zukunftswerkstatt, die Donath initiiert hatte, neu gestalten, sagte Schlund. »Ich schätze das, was er für den Verein geleistet hat, sehr, aber zuletzt hatte die Sache den Charakter, dem MGH einen wirtschaftlichen Hintergrund zu geben.« Dass man wirtschaftlich arbeiten müsse steht laut Schlund außer Frage, »aber wir wollen nicht als Wirtschaftsunternehmen nach außen hin auftreten«. Stattdessen solle das MGH wieder zu einer sozialen Einrichtung werden, bekräftigte Warnke.

Seiner Ansicht nach muss sich der Vorstand zunächst eine Übersicht verschaffen: Wo sind wir stark? Was können wir ausbauen? Was haben wir noch nicht? Rund 45 Projekte bietet das MGH derzeit, die von 80 ehrenamtlichen Mitarbeitern am Laufen gehalten werden. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass der Verein gerade einmal 84 Mitglieder hat. Im vergangenen Jahr sind allein 30 neue Mitglieder dazugekommen. »Aber wir hätten gerne noch mehr, um allein durch die Beiträge mehr Geld einzunehmen«, so Schlund. Wie auch immer die Arbeit des Vorstandes nun aussieht, vier Dinge hat er sich auf die Fahnen geschrieben: »Offenheit, Ehrlichkeit, Sachlichkeit und Fairness«.

Daran ändere auch die neue Satzung nichts, die besagt, dass alle Mitgliederversammlungen nicht öffentlich sind und nur auf Antrag von Außenstehenden besucht werden dürfen.

Sybille Föll

Artikel vom 04.05.2011
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