Weite Wege, wenig Platz – Hort in der Flurstraße hat Probleme

Haidhausen · Ohne Begleiter?

Bisher werden alle »ausgelagerten« Hortkinder begleitet. Ab September gibt es den Schutz durch Erwachsene aber nur noch für die Schulanfänger.	Foto: Privat

Bisher werden alle »ausgelagerten« Hortkinder begleitet. Ab September gibt es den Schutz durch Erwachsene aber nur noch für die Schulanfänger. Foto: Privat

Haidhausen · Noch werden die Kinder des Horts der Grundschule an der Flurstraße von den pädagogischen Mitarbeitern Tag für Tag in die Zweigstelle der Einrichtung am Orleansplatz begleitet. Doch ab dem kommenden Schuljahr müssen sie den vielbefahrenen Weg vielleicht allein zurücklegen – das Personal ist nicht länger dazu bereit, diese Aufgabe zu übernehmen.

Unterstützt vom Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) fordern die Eltern nun, neue Räumlichkeiten in der Nähe der Einrichtung zu schaffen. Die Stadt lehnt dies jedoch ab. »Der Hort platzt aus allen Nähten«, klagte Angela Bauer, Vorsitzende des Elternbeirats, auf der jüngsten Sitzung des Stadtteilparlaments. Gelöst ist das Platzproblem derzeit provisorisch: Die Kinder sind in der ehemaligen Bezirksinspektion untergebracht. Doch die Zeit drängt. Für die Erzieher sei es eine Zumutung, die Strecke täglich mehrmals zurückzulegen, sagte Bauer. Das Betreuungspersonal werde im Hort gebraucht. Da die Begleitung ab September nicht mehr übernommen werde, seien die Eltern nun in Sorge. Bedenklich sei allerdings nicht die Länge des Weges, sondern der Standort der Zweigstelle am Ostbahnhof: »Uns geht es um die Klientel und die Verkehrssicherheit dort.«

Daher beantragte sie, auf der ehemaligen Eisstockbahn in der Flurstraße einen Container oder Pavillon aufzustellen. Neu ist diese Forderung indes nicht. Bereits 2009 habe der BA das Anliegen an die Stadt gerichtet und die Zusage erhalten, dass das Projekt umgesetzt werde, berichtete Nina Reitz (SPD). Geschehen ist bislang allerdings noch nichts.

Bauers Antrag befürwortete das Gremium nun einstimmig und ergänzte ihn um die Forderung, die Kinder bis zur Schaffung der neuen Räume weiterhin zum Orleansplatz zu begleiten. BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will versprach zudem, eine öffentliche Veranstaltung mit Vertretern des Referats für Bildung und Sport zu organisieren.

Die Verwaltung indes hält das Aufstellen eines Containers inzwischen nicht mehr für nötig. Eine Erweiterung der Einrichtung in Schulnähe komme nur in Frage, wenn zusätzliche Plätze gebraucht würden, sagte Eva Maria Volland, Sprecherin des Referats für Bildung und Sport. Dies sei aber derzeit nicht erkennbar. Auch die Begleitung der Kinder zum Orleansplatz könne nicht länger in der bisherigen Form stattfinden. Dazu sei die Stadt nämlich nicht verpflichtet: »Das ist ein freiwilliger Dienst.« Ab dem kommenden Schuljahr würden nur noch die Erstklässler zur Zweigstelle gebracht werden. Kinder höherer Jahrgangsstufen könnten sich zwar anschließen, wenn ihr Unterricht mit dem der ABC-Schützen ende. Bei unterschiedlichen Schulzeiten müssten die Eltern die Begleitung allerdings selbst organisieren. Julia Stark

Artikel vom 03.05.2011
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