Maurers Löwen punkten weiter

Gab den Spielverderber auf der Berliner Aufstiegsfeier: Giesings Necat Aygün. Foto: A. Wild

München · Rechnerisch aufgestiegen waren sie schon vor der Partie. Im Heimspiel gegen die Löwen wollte die Berliner Hertha vor 57.829 Zuschauern im Olympiastadion den Meistertitel klarmachen. Doch die Giesinger erwiesen sich als zu wehrhaft für die Hauptstädter und waren keineswegs gewillt, Geschenke zu verteilen.

Nach einer torlosen ersten Hälfte, in der der TSV 1860 bereits die besseren Torgelegenheiten verbuchen konnte, ging es in der zweiten Halbzeit Schlag auf Schlag. Das Führungstor von Herthas Nachwuchstalent Pierre-Michel Lasogga (60. Min.) konterten die Sechzger mit zwei schnellen Gegentoren innerhalb von zehn Minuten. Zunächst versteckte Necat Aygün eine Freistoßflanke von Benjamin Lauth per Kopf im Tor der Berliner (63. Min.), ehe sein Innenverteidigerkollege Stefan Buck nach einem weiteren Freistoß des Löwen-Kapitäns mit einem Linksschuss vom Fünfmeterraum aus das Endresultat erzielte.

Die Hauptstädter zeigten sich nach dem Spiel bitter enttäuscht. Als „total ärgerlich“ beschrieb Verteidiger Christian Lell die Niederlage für den Aufsteiger. „Hier kommen 60.000 Leute, und wir hätten Meister werden können. Es hat einen faden Beigeschmack, dass wir es nicht geschafft haben.“ Dabei musste der Ex-Bayernspieler froh sein, die Partie überhaupt zu Ende gespielt zu haben, denn in der 84. Minute leistete er sich eine üble Entgleisung, als er bei einem ruhenden Ball Daniel Halfar mit dem Ellbogen attackierte. Schiedsrichter Florian Steuer zeigte sich großzügig und beließ es bei einer Gelben Karte.

Cheftrainer Reiner Maurer hat mit dem Sieg in Berlin bewiesen, dass der geduldige Allgäuer – allen Kritikern, die ihn für zu wenig namhaft und glamourös halten, zum Trotz – weiter der nach Punkten erfolgreichste Übungsleiter seit dem Bundesligaabstieg der Löwen ist.

Artikel vom 03.05.2011
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