Hoamat Bayern: Die Kolumne von Markus Wasmeier

Mai o Mai

Auf geht’s zum traditionellen Maibaumfest am 1. Mai im Markus Wasmeier Freilichtmuseum mit Musi, Tanz und Trachten.	  Fotos:  © Andreas Haertle,  Wasmeier Museum

Auf geht’s zum traditionellen Maibaumfest am 1. Mai im Markus Wasmeier Freilichtmuseum mit Musi, Tanz und Trachten. Fotos: © Andreas Haertle, Wasmeier Museum

Grüß Gott! Morgen fängt er an, der Monat der Wonne: Der Mai. Mei, dazu fallen mir viele schöne Begriffe ein wie Maibaum, Maitanz, Maiglöckerl, Maikäfer, Maibowle, Maibock, aber auch negative wie Maikrawalle und zu viel Mai-Tai... Eigentlich wurde der Mai immer durch die Freinacht, auch Hexennacht genannt, „begrüßt“.

Hoamat Bayern – Die Kolumne von Markus Wasmeier

In dieser Nacht wurden die Maibäume gestohlen, Gartenzäune und –möbel, diverse freistehende Sachen und so manches Radl zum Maibaum geschafft. Am 1. Mai durfte man sich dann sein Hab und Gut gegen eine geringe Auslöse, meistens zugunsten der örtlichen Feuerwehr, abholen. Das war spaßig und jeder kannte die eigentlich nicht vorhandenen Regeln. Aber wieder einmal ist es leider so, dass dieser Brauch wahrscheinlich zu langweilig ist und deswegen unbedingt „aufgepeppt“ werden muss. Jetzt ist es schon soweit, dass man in der Freinacht sein Auto besser in die Garage stellt und hofft, dass einem der Briefkasten nicht um die Ohren fliegt.

Gott sei Dank gibt es noch Burschenvereine, die sich darum kümmern, dass wenigstens der Brauch des Maibaumaufstellens praktiziert wird. Erst wird des „Stangerl“ tagelang gut bewacht (Maibaumwachen sind etwas ganz Besonderes, sehr lang und in jeder Form sehr nährreich!) und hoffentlich nicht gestohlen, so dass er dann voller Stolz mit einer Prozession durchs Dorf getragen wird und unter den Blicken vieler Zuschauer mit reiner Manneskraft an einem zentralen Punkt des Ortes aufgestellt wird. Keiner hat es gewagt unseren Baum zu stehlen und deshalb können Sie morgen so lange drum rum tanzen, wie Sie „mainen“. Wenn Sie mögen, dann kommen Sie im Mai aus dem Feiern kaum heraus, denn zum Beispiel ist schon in einer Woche Muttertag.

Der Tag für unsere Mütter. Ich habe mich oft gefragt, ob es wirklich einen bestimmten Tag braucht, an dem wir an unsere Mütter denken, ihnen überteuerte Blumen kaufen, sie mittags mit hunderten anderer „ausgeführten“ Müttern in ein Ausflugslokal „karren“, ihnen nachmittags noch ein Kännchen Kaffee samt Stück Kuchen einflößen, um uns dann in den Abendstunden mit allen anderen „bemutternden“ Kindern auf den verstopften Straßen nach Hause zu quälen. Braucht’s des? Ned wirklich – so hab ich das lange Zeit gesehen. Mittlerweile habe ich aber herausgefunden, mit kräftiger Unterstützung meiner Söhne, dass es schon ganz schön ist, wenn die Mama ihren eigenen Tag hat. Ich habe mitbekommen, wie meine Söhne dem Tag entgegengefiebert und überlegt haben, wie sie ihre Mutter überraschen und verwöhnen können. Wenn man das so sieht und betreibt, dann hat’s für mich einen Sinn und macht Freude. Und weil ich möchte, dass Mütter einen schönen Tag haben und ich weiß, dass es eine jede Mutter verdient hat, deshalb können Mamas den Ehrentag mit einem extra für sie zubereiteten Frühstück beginnen, bekommen Muttis ein kleines Geschenk und die Musik spielt nur für Mamis jeder Altersklasse beim altbayrischen Muttertag in meinem Museum. Mai, wie ich mich auf Sie freu!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 28.04.2011
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