Ehrenamtlich Jugendleiter und Spaß dabei

Grafing · „JuLeis“ für Kids

Stefanie Kraus und Sergej Davidjan sind seit zwei Jahren Jugendleiter und haben im „Chaxter“ immer ein offenes Ohr für alle Kids.	Foto: sf

Stefanie Kraus und Sergej Davidjan sind seit zwei Jahren Jugendleiter und haben im „Chaxter“ immer ein offenes Ohr für alle Kids. Foto: sf

Grafing · Das „Chaxter“, der Jugendtreff am Grafinger Bahnhof, ist fast schon wie ein Zuhause für Stefanie Kraus (18) und Sergej Davidjan (19). Jeden Tag kommen sie nach der Schule hierher – aber nicht, um hier einfach ihre Freizeit zu verbringen, sondern als Betreuer.

Seit der Eröffnung der Einrichtung 2007 sind die beiden hier unter der Leitung des Grafinger Jugendpflegers Himo Al-Kass aktiv, sind im Vorstand und haben dem Haus auch seinen Namen gegeben. Außerdem gehören die beiden schon seit Jahren zu dem Helferteam der Grafinger Skatertage, die jedes Jahr in den ersten beiden Augustwochen im Eisstadion stattfinden. Vor zwei Jahren schlug ihnen Al-Kass vor, eine Ausbildung zum Jugendleiter zu machen. „Er meinte, dann dürften wir mehr alleine machen“, erzählt Stefanie. So war es auch. Seit Stefanie und Sergej stolze Besitzer der JuLeiCa sind, wie sich der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit nennt, haben sie schon eine Gruppe Kinder durch das Polizeipräsidium geführt, Kinder bei der Eröffnung des Freibads betreut und an pädagogischen Konzepten mitgearbeitet. „Es ist total schön zu sehen, wie sich die Kids im Laufe der Jahre verändern und dass sie vielleicht auch was mitgenommen haben von dem, was ich mit ihnen gemacht oder ihnen gesagt habe“, erklärt Sergej. Der Spaß an der Arbeit mit Kindern hat sowohl Stefanie als auch Sergej animiert, eine Ausbildung zum Kinderpfleger zu machen. Sie stecken gerade mitten in den Prüfungen und werden im Juli fertig sein.

Doch dass Jugendleiter ihr Hobby zum Beruf machen, ist eher die Ausnahme. Sergejs Cousin beispielsweise, der ebenfalls die Ausbildung zum Jugendleiter gemacht hat, wird demnächst als Bürokaufmann arbeiten. „Aber es ist nur von Vorteil, wenn die Tätigkeit als JuLei im Lebenslauf steht. Dann sieht der Arbeitgeber, dass man sich engagiert hat“, sagt Sergej. Er sieht es auch als heilsame Möglichkeit für schwierige Kids: „Wenn die Verantwortung übernehmen, bessert sich automatisch ihr eigenes Verhalten“, meint der 19-Jährige grinsend.

Im Mai bietet die Stadtjugendpflege Ebersberg in Zusammenarbeit mit der Stadt Grafing und der Gemeinde Aßling erneut eine viertägige Ausbildung zum Jugendleiter an. Jugendliche ab 15 Jahren können hier Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes, Grundlagen der Gruppenpädagogik sowie den Umgang mit Konflikten lernen, können sich ein Basiswissen in Sachen „Rechte und Pflichten“ aneignen und sich mit anderen Ehrenamtlichen treffen. Laut dem Ebersberger Jugendpfleger Peter Holzer wird die Ausbildung schon seit mindestens acht Jahren angeboten. „Es ist schön, wenn sich die Ehrenamtlichen der Jugendarbeit aus den einzelnen Gemeinden mal kennenlernen und sich untereinander austauschen können.“

Seit einem Jahr gibt es neue Richtlinien, denen das Konzept der Ausbildung angeglichen wurde. Dazu gehört beispielsweise ein extra Erste-Hilfe-Kurs außerhalb der viertägigen Ausbildung. Da viele Verbände wie etwa die Kirchen oder der Kreisjugend­ring eigene Ausbildungen anbieten, richtet sich diejenige der Stadtjugendpflege Ebersberg in erster Linie an Jugendliche, die außerhalb dieser Verbände ehrenamtlich tätig sind oder es werden wollen.

Wer sich in der Jugendarbeit engagieren möchte, erhält Informationen in Ebersberg im Referat Familie und Kultur, Tel. 080 92/82 55 25, in Grafing bei Jugendpfleger Himo Al-Kass, Tel. 01 79/1 01 39 04, und in Aßling bei Jugendpfleger Erwin Mehl, Tel. 01 77/3 87 15 59. Generelle Informationen zur JuLeiCa gibt es auf der speziellen Homepage des Kreisjugendring Ebersberg unter www.juleica-ebe.de.

Von Sybille Föll

Artikel vom 28.04.2011
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