Vernissage der neuen Ausstellung in der Seidlvilla

Schwabing · Von Wiesen und Kühen

Petra Hermann hat ein Herz für Kühe. Ihre Kuh-Aquarelle zeigt sie in Schwabing.	Foto: VA

Petra Hermann hat ein Herz für Kühe. Ihre Kuh-Aquarelle zeigt sie in Schwabing. Foto: VA

Schwabing · Die Ausstellung »Wiesenwelten und Kuhriositäten« mit Fotos von Alescha-Thomas Birkenholz und Bildern von Petra Herrmann wird eröffnet am Donnerstag, 5. Mai, um 19 Uhr in der Seidlvilla am Nikolaiplatz 1b. Zur Eröffnung spricht der Autor und Rundfunkmoderator Jerzy May, dazu gibt es musikalische Einrahmungen des japanisch-bayrischen Duos Coconami, unterstützt von Ferdl Schuster.

Der Eintritt ist frei. Die seriellen Arbeiten des Münchner Fotografen Alescha-Thomas Birkenholz von Wiesenblumensträußen aus dem öffentlichen Raum, von Parkplätzen, Bahngleisen oder dem Schuttberg am Olympiapark, lenken die Aufmerksamkeit auf die Schönheit und die Kraft der Natur, wie sie auch in verwaisten und brachliegenden Randzonen der Stadt zu Tage tritt.

Minimalistisch gemalte Sträuße

Dabei entfalten diese »Public Bouquet(s)« – bewusst neutral und minimalistisch wiedergegebene Sträuße – einen hohen ästhetischen Reiz: Die Individualität der arrangierten Blumen und Gräser kündet von den einzigartigen »Wiesenwelten« an sonst nicht wahrgenommenen Orten der städtischen Umgebung. Die Journalistin und passionierte Kuhliebhaberin Petra Herrmann zeigt Bleistift- und Tuschezeichnungen sowie Malerei in Acryl und Mischtechnik: Die Kuh – ein Urviech. Laut Schöpfungsbericht lange vor den Menschen auf der Welt, als Urmutter kultisch verehrt, ja heilig. Lila gefärbt spielt sie heute viele Rollen: als Star der Tourismuswerbung und der Milchindustrie, als Heldin der Popkultur, als Trägerin eines Charakterkopfes von kuhäugiger Schönheit. Majestätisch, träge, duldsam, sozial, aber auch gewaltig, ein Lauftier, das freie Fläche braucht – und zu viel Methangas rülpst. Inzwischen eingesperrt, verkabelt, degradiert zur Milchmaschine. Wo bleibt die Poesie der Kuh, der Traum von einer warmen, freundlichen Welt, in der sich niemand beweisen muss?

Nietzsche und die Lässigkeit

Nietzsche hatte recht: Alle guten Dinge haben etwas Lässiges und liegen wie Kühe auf der Wiese. Zu sehen sind die Arbeiten vom 6. Mai bis zum 22. Juni (außer an den Schließtagen 28./29. Mai, 2. und 12./13. Juni) von 12 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Nähere Informationen über diese Ausstellung des Seidlvillavereins gibt es unter 0 89/ 33 31 39 oder per E-Mail: info@seidlvilla.de.

Artikel vom 27.04.2011
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