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Verkehrsführung contra Entlastung psychisch belasteter Schüler
Giesing/Harlaching · Zu viel Verkehr für kranke Kinder
Eine Busanfahrtszone grenzt direkt an die Heckscher-Klinik, wo psychisch kranke Kinder betreut und behandelt werden. Foto: HH
Giesing/Harlaching · Am Für und Wider einer Anfahrtszone für Reisebusse in der Herzogstandstraße scheiden sich derzeit die Geister. Der örtliche Bezirksausschuss 17 hatte sich klar eine deratige Busanfahrtszone für Gäste des nahen Hotels »Leonardo« ausgesprochen, um die Park- und Haltesituation vor dem Hotel in der Heimgartenstraße zu entschärfen.
Eine ganz andere Sicht auf die Dinge hat die Leiterin der Schule an der Heckscher-Klinik. Anne-Kathrin Kohtz-Heldrich beklagte während der letzten Sitzung des Bezirksausschusses den Umstand, dass sich die Lärm- und Abgasbelastung durch die Busse direkt vor den Klassenzimmern abspiele. »Derartiges ist doch psychisch kranken Kindern und Jugendlichen nicht zuzumuten«, fand die Schulleiterin. Durch die zur Herzogstandstraße liegenden Klassenräume würden Lehrer und insbesondere Schüler unverhältnismäßig beeinträchtigt. Zudem lägen die Büroräume der Schule ebenfalls direkt zur Straße. »Da habe ich im Büro direkt den Bus neben mir«, klagte die Pädagogin. Im BA freilich gab es für ihre Einwendungen wenig Verständnis. »Da hat wohl der Bezirk Oberbayern als Träger und Betreiber des Zentrums beim Bau nicht genau genug nachgedacht«, konterte der BA-Vorsitzende Horst Walter (SPD). »Sonst hätte er wohl besonders die Unterrichtsräumlichkeiten in Richtung Hof und nicht zur Straße hin verlagert.« Dafür sei nicht der Bezirksausschuss verantwortlich zu machen.
Walter betonte, auch die Anfahrtszone in der Heimgartenstraße bleibe erhalten. Eine Entzerrung müsse aber hier erfolgen – und gerecht auf die Umgebung verteilt werden. Auch andere BA-Mitglieder zeigten wenig Verständnis für das Anliegen der Schule und insbesondere die Planungen des Bezirks. »Wir sind dem Bezirk Oberbayern bei seinen Forderungen die Heckscher-Klinik betreffend sehr oft entgegengekommen – und das waren mitunter gewaltige Forderungen«, argumentierte CSU-Mandatar Stefan Reinwald im Gremium. Einerseits wolle die Klinik eine »tolle verkehrliche Anbindung, andererseits aber Zustände wie auf dem Land«. Das sei nicht zu vereinbaren, meinte Reinwald. Kohtz-Heldrich dagegen betonte, sie sei lediglich Schulleiterin und für die Planungen des Trägers der Gesamtklinik nicht verantwortlich zu machen. Apropos Zuständigkeiten.
SPD-Mitglied Klaus Neumann rügte, der eigentliche Problemherd sei im BA noch gar nicht benannt worden. »Wir schlagen uns hier fast die Köpfe ein, während die Verantwortlichen des Hotels das Problem weiter vor sich herschieben.« Bei der Findung von Lösungsansätzen zur Beseitigung des Verkehrsproblems sei »endlich auch die Hotelleitung gefragt«. Eine Sicht der Dinge, die im BA einstimmig positiven Widerhall fand.
Hotelleitung und Klinik-Management sollten sich rasch an einen Tisch setzen, um Lösungen zu erarbeiten, befand das Gremium einstimmig.
Harald Hettich
Artikel vom 27.04.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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