Der Bereitschaftsdienst des BRK Grünwald sucht Nachwuchs

Grünwald · Du wirst gebraucht

Lukas Kleinhäny vom BRK Grünwald freut sich auf viele jugendliche Mitstreiter in der neu gegründeten Jugendgruppe. 	Foto: mst

Lukas Kleinhäny vom BRK Grünwald freut sich auf viele jugendliche Mitstreiter in der neu gegründeten Jugendgruppe. Foto: mst

Grünwald · Der Bereitschaftsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes in Grünwald hat massive Nachwuchsprobleme: Nur noch 15 aktive Mitglieder leisten dort den Dienst am Nächsten.

Eine verschwindend geringe Zahl, um die Unfall und Notfall-Versorgung in einer Gemeinde mit rund 11.000 Einwohnern sicherzustellen, wie die Leiterin der Bereitschaft Grünwald des Münchner Jugendrotkreuzes (JRK), Jasmin Kohlenz, findet. Um mehr Menschen für die Tätigkeit zu engagieren, soll im Frühsommer eine Jugendgruppe ins Leben gerufen werden, eine erste Informationsveranstaltung ist am Dienstag, 3. Mai, geplant. Mit dem ehrenamtlichen Engagement von Kindern und Jugendlichen steht es in der Isartal-Gemeinde nicht zum Besten, sind Kohlenz, Lukas Kleinhäny und Felix Hub vom künftigen Gruppenvorstand der Meinung: »Hier in Grünwald macht sich Unlust breit, es gibt immer weniger junge Menschen, die sich sozial engagieren wollen«.

Über die Gründe mag sie nur spekulieren: Leistungsdruck, Überforderung in der Schule, zu viele Hobbys, ständig auf Achse sein, vielleicht aber auch einfach nur Bequemlichkeit – eine Vielzahl von Aspekten sei denkbar. Auf jeden Fall will man diesem Missstand jetzt mit einer gezielten Offensive entgegenwirken: »Die Arbeit der Sozialdienste steht und fällt mit dem Nachwuchs«, hebt Kohlenz hervor, »rücken keine jungen Leute nach, dann lösen sich diese allmählich auf.« Die zwei Räume im Kellergeschoss direkt unter dem Kindergarten »Max« bewertet die ausgebildete Rettungsassistentin als »optimal«: In Trambahnnähe ­gelegen und mit Tischen, einer gemütlichen Couch, einer kleinen Kochnische sowie BRK-Übungsmitteln wie Reanimationspuppen oder Erste-Hilfe-Gerätschaften ausgestattet, böten sie einen idealen Rahmen für Freizeit-Aktivitäten und Ausbildungskurse.

Gerade der Spaß- und ­Unterhaltungsfaktor dürfe nicht zu kurz kommen, hebt Kleinhäny hervor: »Ganz wichtig ist für uns das Gemeinschaftsleben. Das fördern wir durch zahlreiche Aktivitäten.« Dabei denkt das Trio nicht nur an »klassische« Ausflüge wie Zeltlager, Camps oder Ferienlager, auch spezielle Angebote wie Filmprojekte, Rollenspielwochenende, Abenteuerspiele und kreatives Gestalten sollen auf dem Programm stehen. »Das Tätigkeitsfeld umfasst einen riesigen Bereich, da ist sicher für jeden etwas dabei«, verspricht der 17-jährige Grünwalder, der nächstes Jahr sein Abitur im Münchner Maria-Theresia-Gymnasium macht. Daneben sollen sie natürlich auf die Kernaufgaben des JRK getrimmt werden. Gemäß den sieben Grundsätzen des Roten Kreuzes »Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität« sollen die künftigen Mitglieder der Jugendgruppe lernen, Verantwortung

zu übernehmen: »Basis der Arbeit ist die Gruppenstunde, in der die Kinder und Jugendlichen lernen, selbstständig Veranstaltungen und Projekte zu planen«, umreißt Kleinhäny das Konzept. Vorrangiges Ziel sei es, den Mitgliedern der neuen Gruppe eine »sinnvolle Freizeitbeschäftigung« zu bieten und sie an die Grundsätze des Bayerischen Roten Kreuzes heranzuführen. Treffen will sich die Gruppe jeden Dienstag von 17.30 bis 19.00 Uhr.

Mitmachen können nicht nur Kinder und Jugendliche aus Grünwald, sondern auch aus den Nachbarorten. »Ob sie aus Straßlach, Oberhaching, Deining oder Pullach kommen, spielt keine Rolle. Je mehr, desto besser!«, freut sich Kohlenz. Die erste Informationsveranstaltung findet, wie gesagt, am 3. Mai um 17.30 Uhr im Kellergeschoss des Kindergartens an der Dr.-Max-Straße 16 statt. mst

Artikel vom 26.04.2011
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