Es war viel los in der Amtszeit des geschäftsleitenden Beamten

Feldkirchen · Jürgen Schäpe geht

Viel wurde in Feldkirchen in der Amtszeit von Jürgen Schäpe auf den Weg gebracht, u. a. wurde das neue Rathaus (oben) gebaut. Da sich die Gemeinde enorm verjüngt hat, ist auch die Kinderbetreuung stark ausgebaut worden. Fotos: Gemeinde Feldkirchen

Viel wurde in Feldkirchen in der Amtszeit von Jürgen Schäpe auf den Weg gebracht, u. a. wurde das neue Rathaus (oben) gebaut. Da sich die Gemeinde enorm verjüngt hat, ist auch die Kinderbetreuung stark ausgebaut worden. Fotos: Gemeinde Feldkirchen

Feldkirchen · »Das waren stürmische Zeiten«, resümiert Jürgen Schäpe. Am 1. Mai geht der Geschäftsleitende Beamte in Feldkirchen nach 20 Jahren Dienst in den Ruhestand. Während seiner Amtszeit hat sich in der Gemeinde viel getan: Der Wegzug des Flughafens, ein immenses Bevölkerungswachstum und der Neubau des Rathauses mussten bewältigt werden.

Der 60-Jährige kann zufrieden auf sein Berufsleben zurückblicken: »Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.« Als er 1991 seine Stelle antrat, konnte man Feldkirchen in puncto Alter der Bürger als »Senior« im Münchner Umland bezeichnen. Der Altersdurchschnitt der Bürger habe bei 65 Jahren gelegen, erinnert er sich. Erst der Wegzug des Flughafes von Riem ins Erdinger Moos ermöglichte Ortsentfaltung und Wachstum. Bis 2002 hatte der Flughafen den Zuzug junger Familien verhindert. Als dieser verlagert worden sei, habe sich das innerhalb weniger Jahre geändert, erzählt Schäpe. Inzwischen sei das Durchschnittsalter der Feldkirchener auf 38 Jahre gesunken: »Damit sind wir nun eine der jüngsten Gemeinden hier.« Und die Einwohnerzahl ist enorm gestiegen, von 2.400 im Jahr 2002 auf 6.500 zum aktuellen Zeitpunkt.

Für die Verwaltung habe dies eine Reihe von Aufgaben mit sich gebracht: »Eines der wichtigsten Themen war natürlich die Kinderbetreuung.« In den Jahren 2006 und 2007 habe dies zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört. In den 1990er-Jahren habe es lediglich zwei Kindergärten gegeben, die katholische Einrichtung St. Jakob und die Arche Noah unter evangelischer Trägerschaft. Nun sei der Bedarf jedoch zu 100 Prozent gedeckt. Vor wenigen Monaten habe mit den Feldmäusen eine weitere Krippe ihren Betrieb aufgenommen. Verwirklicht wurde in seiner Amtszeit außerdem ein Vorhaben, das bereits seit den 1960er-Jahren geplant war: der Bau des neuen Rathauses. Zuvor seien wichtige Bereiche der Verwaltung wie etwa das Bauamt, aber auch der Gemeinderat, ausgelagert gewesen. Um »dem Einwohnersprung Rechnung zu tragen«, sei man jedoch zu der Entscheidung gekommen, »alle Dienstleistungen an einem Ort zu vereinen«. 2005 konnten die Mitarbeiter in das neue Haus einziehen, im alten Gebäude ist inzwischen die Volkshochschule untergebracht.

Mit dem Verkehr muss sich sein Nachfolger befassen

Allerdings sind noch längst nicht alle Probleme gelöst. Schwierigkeiten bereite etwa »der starke Verkehr in der Ortsmitte«. Damit wird sich nun allerdings Schäpes Nachfolger Ulrich Sander beschäftigen, der von ihm in den vergangenen drei Monaten umfassend eingearbeitet worden ist. »Es war eine gute Zeit, aber alles ist irgendwann einmal vorbei«, sagt Schäpe. Nun will er sich an seinem Wohnort Poing ehrenamtlichen Aufgaben widmen. Aufgrund der zahlreichen Sitzungsdienste und vieler weiterer Termine, die abends stattgefunden hätten, habe er dazu während seiner Berufstätigkeit nämlich keine Möglichkeit gehabt. In welchen Bereichen er sich einbringen wird, ist jedoch noch offen: »Das lasse ich auf mich zukommen.«

Fehlen wird Jürgen Schäpe dem Feldkirchener Bürgermeister Werner van der Weck. »Wir hatten ein sehr herzliches Verhältnis«, sagt er. Schäpe sei ein »offener, ideenreicher und vor allem menschlicher Verwaltungschef« gewesen, der »stets auf das Wohl der Gemeinde« geachtet habe. Sein Weggang sei »ein Stück Abschied«. Allerdings habe man mit Sander einen guten Nachfolger gefunden. Er sei äußerst zuversichtlich, so van der Weck, dass die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und Verwaltung fortgesetzt werden wird. Julia Stark

Artikel vom 26.04.2011
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