Die Qual der Wahl: Wohin zum Maibaumaufstellen?

Oberföhring-Englschalking-Unterföhring · Drei Prachtstangerl

Weißblau der Baum, weißblau der Himmel, weißblau die Bräuche – so muss ein Maifest in Bayern sein. Wenn der Baum in Oberföhring steht (o. der Vorgänger) kommen die Bandltänzer.	Foto: Privat

Weißblau der Baum, weißblau der Himmel, weißblau die Bräuche – so muss ein Maifest in Bayern sein. Wenn der Baum in Oberföhring steht (o. der Vorgänger) kommen die Bandltänzer. Foto: Privat

Oberföhring-Englschalking-Unterföhring · Nur noch vier Nächte – und die stressigen Zeiten sind erst mal vorüber. Mehrere Wochen lang musste ein abgeschepster Baumstamm rund um die Uhr vor diebischen Burschen beschützt, Maibaumwachen organisiert, die Wachhabenden verköstigt und nebenbei das Stangerl aufwändig bemalt werden.

Aber am 1. Mai kommt das Zunftzeichen endlich an Ort und Stelle, und ist es erst mal in die Senkrechte gebracht, ist nur noch Feiern angesagt. Wer nicht traditionell oder weil er vereinsmäßig gebunden ist, zu einem bestimmten Maibaumaufstellen geht, hat in Bogenhausen und Unterföhring die Qual der Wahl. Gleich drei Bäume werden neu aufgestellt: in Oberföhring, Englschalking und Unterföhring. Alle drei werden aus Sicherheitsgründen mit dem Kran aufgestellt.

  • Oberföhring: Am Sonntag, 27. März, wurde der im vergangenen Dezember geschlagene Oberföhringer Baum von Straßlach um die Landeshauptstadt herum mit einem Traktor und einem lenkbaren Nachläufer, begleitet von Polizei und Feuerwehr, in den Bürgerpark Oberföhring gebracht. Und dann war er auch schon wieder weg: In den Morgenstunden des 6. April war der mehr als 30 Meter lange Stamm von drei Dutzend Mann des Burschenvereins Ismaning entführt worden. Die Auslöse kam natürlich teuer: 50 Liter Bier und Brotzeiten musste die Vereinsgemeinschaft 29 (VG 29) für die Rückgabe an die Diebe zahlen. Doch am kommenden Sonntag ab 9.30 Uhr ist die Maibaum-Welt auch für den verantwortlichen Organisator Hans Fuchs wieder in Ordnung. Das bearbeitete, weiß-blaue Wahrzeichen wird in der Oberföhringer Straße auf Höhe der nördlichen Muspillistraße vor dem Pfarrgarten von St. Lorenz in die Höhe gehievt. Im Anschluss findet im und ums Festzelt das traditionelle Maifest im Bürgerpark mit Musikkapellen und Trachtenaufführungen statt. VG-29-Vorsitzender Claus Wennrich hofft, »dass viele Bürger zur Aufstellung kommen, unseren neuen Maibaum bei St. Emmeram begrüßen und den Zug auf den Gehsteigen bis zum Bürgerpark begleiten.«
  • Englschalking: Ab der Waffenschmiedstraße 9 bis zur Einmündung der Schnorr-von-Caroldsfeld-Straße in Englschalking ist am Sonntag die Fahrbahn wegen des Straßenfests zur Maibaum-Aufstellung gesperrt: Ab 8 Uhr erfolgt der Aufbau, ab 10 Uhr wird der 31 Meter lange Stamm aus dem Ebersberger Forst, der laut Erstem Schützenmeister Dieter Pichlmeier knapp drei Tonnen schwer ist, von einem Kran hochgezogen. Organisiert wird das traditionelle Spektakel, das um 18 Uhr endet, von der Schützengesellschaft Schützenlisl II Englschalking. Bis 18 Uhr können die erwarteten 500 Besucher mit Bier, Brezen und Gegrilltem rund um die Kirche St. Nikolaus feiern.
  • Unterföhring: 32 Meter lang, rund 2,4 Tonnen schwer, etwa 130 Jahre alt – beeindruckende Zahlen hat er vorzuweisen der neue Unterföhringer Maibaum, der am Sonntag von den Trachtlern des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins (GTEV) Edelweiß erstmals vor dem neuen Bürgerhaus aufgestellt wird. Klar, dass er sich weiß-blau verziert und mit 28 Brauchtumstaferln reich geschmückt neben Unterföhrings architektonischem Prunkstück durchaus wird sehen lassen können. Seit dem Jahr 1950 wird der Maibaum von den Helfern der Freiwilligen Feuerwehr Unterföhring per Kran aufgestellt, so auch dieses Mal. Bisher stand der zuletzt 2005 errichtete Maibaum an der Johanneskirchner Straße.

Das neue Prachtexemplar stammt aus der Au in der Hallertau und wurde unter der Leitung des stellvertretenden Feuerwehr-Kommandanten Josef Frey per Traktor mit hydraulischem Nachläufer unter Polizeiaufsicht nach Unterföhring gefahren. Die Aufstellung und Maifeier wird die örtliche Blaskapelle musikalisch begleiten, bis 17 Uhr gibt’s Kraxlbaum, Schuhplattler und Volkstanz. Bei einer Tombola kann jeder sein Glück versuchen.

Nicht nötig zu erwähnen: Wenn’s in Bayern was zu feiern gibt, muss keiner Hunger leiden. Brotzeiten, Bier, Kuchen und Kaffee gibt’s überall satt. ikb

Artikel vom 26.04.2011
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