U23-Löwen weiter außer Tritt

Wiedergutmachung verpasst

Seltsam leidenschaftslos: Bernhard Winklers U23-Löwen. Foto: A. Wild

München · Die Amateure des TSV 1860 verpassten die Chance, sich für die peinliche 0:6-Schmach in Worms zu rehabilitieren. Mehr als ein mattes 1:1-Unentschieden brachten sie am Ostersonntag vom Auswärtsspiel beim SV Wehen-Wiesbaden II nicht mit nach Hause an die Grünwalder Straße. Lauer Sommerkick statt Vollgasfußball.

Ein leistungsrechtes Remis beim Tabellenletzten ist nicht gerade das, was man eine gelungene Wiedergutmachung nennt. Dabei ist das Ergebnis letztlich zweitrangig. Dass nach den jüngsten Misserfolgen in der Regionalliga Süd kein spielerisches Feuerwerk der Weiß-Blauen zu erwarten sein würde, war absehbar. Weshalb beim verunsicherten Team von Trainer Bernhard Winkler aber weiter Leidenschaft und Kampfbereitschaft – Eigenschaften, die in den vergangenen fünf Jahren nie einer 1860-Amateur-Elf fehlten – nicht auszumachen sind, ist kaum erklärbar.

In der ersten Halbzeit der niveauarmen Partie stellte der Gastgeber aus dem Taunusstein sogar noch das bessere Team. Die Hessen verzeichneten die Mehrzahl der Torgelegenheiten und verfügten über die größeren Spielanteile. Dass die Weiß-Blauen durch einen Lattenschuss von Leo Stolz die beste Torgelegenheit verbuchen konnten, ließ die etwa 35 mitgereisten Fans der „kleinen Löwen“ nur kurzzeitig Hoffnung schöpfen. Als die meisten Zuschauer ob des lauen Spielverlaufs bereits mit einem 0:0 rechneten, brachte Kapitän Roland Sternisko in der 63. Minute mit einer gelungenen Einzelleistung seine Mannschaft überraschend in Führung, die Wehens Marco Neppe eine Viertelstunde vor Schluss – ebenfalls aus heiterem Himmel – zum 1:1-Endstand ausglich.

Kommenden Freitag, Anpfiff 19 Uhr, kommt der SSV Ulm 1846 ins Grünwalder Stadion nach Giesing. Der Klub steht bereits als Absteiger fest. Gegen die Schwaben läuft ein Insolvenzverfahren. Alle bisherigen Saisonspiele wurden vom Verband aus der Wertung genommen. Die Ulmer „Spatzen“ bestreiten jedoch bis Saisonende weiter sogenannte Pflichtfreundschaftsspiele.

Artikel vom 26.04.2011
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