Der Perlacher/Grünwalder Forst darf nicht angetastet werden

Harlaching · Gegen Klinikausweitung protestiert

Zwei Problemfelder in einem Bild: Der Helicopter steigt vom Startplatz im Süden des Klinikgeländes – dort soll er nach Ansicht der Anwohner der Geiselgasteigstraße auch bleiben.	Foto: Hettich

Zwei Problemfelder in einem Bild: Der Helicopter steigt vom Startplatz im Süden des Klinikgeländes – dort soll er nach Ansicht der Anwohner der Geiselgasteigstraße auch bleiben. Foto: Hettich

Harlaching · Die Planspiele vonseiten örtlicher Politiker und einer Bürgerinitiative, den geplanten Neu- und Ausbau des Harlachinger Krankenhauses mit ebenso neuem Helicopter-Landeplatz nicht auf dem bestehenden Gelände, …

…sondern vor allem im südlich angrenzenden Staatsforst zu forcieren haben nun den entschiedenen Protest des »Verein zur Erhaltung und Pflege des Perlacher/Grünwalder Forstes« hervorgerufen. Die Waldfreunde haben sich im Rahmen ihrer jüngsten Mitgliederversammlung einmütig gegen eine solche Projektmaßnahme ausgesprochen. Unter dem Motto »Finger weg vom Wald« formulierte deren Vorsitzende und Giesinger Lokalpolitikerin Inge Hügenell eine deutliche Protestnote in Form eines offenen Briefs an die örtliche Politik und Presse. Hügenell machte zudem klar, der seit 50 Jahren bestehende und aktuell rund 600 Mitglieder starke Verein werde sich »jeglichen Plänen zur Zerstörung des Waldes widersetzen«.

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Neben den Krankenhausüberlegungen haben sich die Mitglieder in der Vergangenheit vor allem gegen eine Südring-Autobahntrasse durch die Forstlandschaften energisch gewandt. »Es geht doch nicht an, dass solche Ideen unwidersprochen vorgetragen werden«, argumentierte Hügenell mit Blick auf die Fokussierung der Waldgebiete für einen Klinikneubau.

Der Klimaschutz für den Münchner Süden dürfe nicht durch solche Rodungen geschmälert oder gefährdet werden. Hügenell betonte, die Lebensqualität im südlichen Stadtgebiet und den Gemeinden beruhe gerade auf dem »Vorhandensein des Waldes und seiner klimaregelnden Qualitäten«. Nachrechnen will in der Sache dagegen der örtliche CSU-Stadtrat Reinhold Babor. Im BA vertrat er die Auffassung, man müsse »genau nachrechnen, wo mehr Bäume gefällt werden müssten – ob auf dem Klinikareal oder auf dem Waldgrundstück«.

Für den Christsozialen ist diese Rechnung noch ergebnisoffen. Nach Informationen des städtischen Umweltreferates werde in Sachen Neubau in alle Richtungen geprüft. »In wenigen Wochen sollen die Bürger eine Antwort in dieser Frage erhalten«, hatte zuletzt auch Gesundheitsreferent Joachim Lorenz versprochen.

Noch ist zwar nicht abschließend geklärt, wo die neuen Klinikfassaden künftig exakt errichtet werden – doch ein Fassadenwettbewerb ist bereits in trockenen Tüchern. Dafür hat sich der Gesundheitsausschuss des Münchner Stadtrates einstimmig ausgesprochen. Damit folgte der Ausschuss auch dem Votum des Bezirksausschusses Untergiesing-Harlaching. HH

Artikel vom 26.04.2011
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