Debakel für Löwen-Amateure

Schwache U23-Löwen zu Gast in Worms. Foto: R. Beer

München · Jürgen Jung, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim TSV 1860, fasste die verlorene Partie der Löwen-U23 beim VfR Wormatia Worms am Dienstag Abend prägnant in Worte: „Das war blamabel, so kann man sich nicht präsentieren. Heute haben wir alles vermissen lassen.“

Ein verheerend schlechter Auftritt bescherte dem Team von Trainer Bernhard Winkler die höchste Saisonniederlage. Ein halbes Dutzend Mal musste Keeper Vitus Eicher den Ball aus dem Netz holen und war dabei noch bester Spieler seiner Mannschaft.

Die abstiegsbedrohte Wormatia-Elf rannte und kämpfte vom Anpfiff weg als ginge es um ihr Leben: 1: 0 Roeser (2. Min.), 2:0 Huebner (51. Min.), 3:0 Oppermann, (58. Min.), 4:0 Wittke (61. Min.), 5:0 Gollasch (70. Min.), 6:0 Oppermann (81. Min) hieß es am Ende. Der Gegner aus München-Giesing konnte zu keinem Zeitpunkt der Begegnung auch nur ansatzweise Paroli bieten. Eine Leistung, die Fragen aufwirft. Beispielsweise die Frage, wie sinnvoll es sein kann, zu einem Freundschaftsspiel der Profis am Vortag bei Bezirksligist TSV Dachau Spieler wie Julian Ratei und Leo Stolz abzustellen, um dann mit einem Rumpfkader zum Punktspiel nach Worms zu reisen. Die lange Anfahrt mit dem Bus unmittelbar am Spieltag mag bei dem einen oder anderen Akteur für schwere Beine gesorgt haben, kann aber nicht als Ausrede für einen derartigen Auftritt gelten.

Die Verantwortlichen werden sich etwas einfallen lassen müssen, denn die Nachwuchsmannschaft der Löwen entwickelt sich in eine Richtung, die keinem gefallen kann. Mit den normalen Schwankungen, denen Ausbildungsmannschaften unterworfen sind, ist das zuletzt Gezeigte nicht mehr zu erklären. So wie in Worms kann und darf eine Löwen-Mannschaft sich nicht präsentieren. Das ist nicht nur frustrierend für den eigenen Anhang, sondern auch sportlich unfair gegenüber den Wettbewerbern in der Regionalliga Süd. Am Sonntag ist die U23 des TSV zu Gast beim SV Wehen Wiesbaden II. Sie täte gut daran, dort mit einer würdigeren Einstellung und Leistung die weiß-blauen Farben zu vertreten.

Artikel vom 22.04.2011
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