Gemeinde soll Studenten Darlehen geben

Grünwald · JU schlägt neuen Weg ein

Mitglieder der JU Grünwald haben  Bürgermeister Jan Neusiedl (2. v. l.) ihr Konzept zur Förderung junger Studenten vorgelegt. Foto: VA

Mitglieder der JU Grünwald haben Bürgermeister Jan Neusiedl (2. v. l.) ihr Konzept zur Förderung junger Studenten vorgelegt. Foto: VA

Grünwald · Mitte April hat die Junge Union Grünwald-Straßlach der Gemeinde Grünwald ein »Konzept über ein zinsloses finanzielles Darlehen in Höhe der an bayerischen Hochschulen zu entrichtenden Studiengebühren« vorgelegt.

Die JU Grünwald-Straßlach spricht sich damit gegen die nicht aus der öffentlichen Diskussion verschwindenden Studiengebühren aus, welche je nach Hochschule in Bayern zwischen 100 und 500 Euro ausmachen.

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Ortsvorsitzender Florian Pregler über die Beweggründe der JU: »Deutschland ist ein Land ohne eigene Rohstoffe, das sich nur durch seine exzellent ausgebildeten Kräfte an der Spitze der Weltwirtschaft hält. Somit kann es sich Deutschland partout nicht leisten, Menschen, die die geistige Kapazität hätten, um zu studieren, den Weg auf die Hochschulen durch Studiengebühren zu versperren. Wir als JU sind zwar nur ein kleines Rädchen im CSU-Getriebe, allerdings gibt es kommunalpolitisch durchaus Mittel und Wege, sich Gehör zu verschaffen. Es ist schlichtweg sinnlos, sich als Sparschwein zu verkleiden, mit einer Trillerpfeile im Mund Hörsäle zu besetzen und das Ganze dann ›Demonstration‹ zu nennen. Das Wort Demonstration kommt von demonstrare und soll die Menschen auf etwas hinweisen; und das geht in der Politik, unter Einhaltung der demokratischen Spielregeln, immer noch am besten! Durch unser Konzept haben wir die Gemeinde Grünwald darauf hingewiesen, dass sie ihrem Auftrag über die Erwachsenenbildung nach Art. 83 der bayerischen Verfassung nachkommen möchte.«

Das Konzept soll es Studenten ermöglichen, erstens überhaupt ein Studium zu beginnen und zweitens dasselbe mit überdurchschnittlichem Erfolg zu absolvieren. Studenten, die seit mindestens fünf Jahren in Grünwald wohnhaft sind, können für jedes Studiensemester ein Darlehen in Höhe ihrer Studiengebühren – bis zu einem Höchstbetrag von 500 Euro – erhalten. Nach der Regelstudienzeit endet die Förderung.

Der Kredit wird zwei Jahre nach Ende der Förderung fällig. Der Anteil, welcher an die Gemeinde zurückbezahlt werden muss, richtet sich danach, mit welchem Ergebnis im Verhältnis zu seiner Vergleichsgruppe der entsprechende Kandidat sein Studium abschließt. So hat ein Student, der keinen Abschluss erzielt 100 Prozent, ein Student, der gerade noch besteht, 75 Prozent und ein Student, der als einer der besten 10 Prozent seiner Vergleichsgruppe sein Studium abschließt, überhaupt nichts an die Ge­meinde zurückzubezahlen. »Grundsätzlich wird nach unserem Konzept nur der erste begonnene Studiengang gefördert. Wird dieser allerdings innerhalb der ersten beiden Semester abgebrochen, so sind die bis dahin empfangenen Leistungen, also maximal Studiengebühren für zwei Semester, sofort an die Gemeinde zurückzubezahlen und ein zweiter Studiengang kann begonnen werden. Allgemein bezieht sich die Förderung nur auf die Regelstudienzeit.

Studenten, die keinen Abschluss erzielen, hatten wenigstens eine reelle Chance dazu, da sie sich ihre Studiengebühren nicht durch einen zeitraubenden Nebenjob erarbeitet mussten. Wer diese Chance nicht nutzt, ist selbst schuld«, so Pregler.

Artikel vom 20.04.2011
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