600.000 Euro weniger Zuschuss für Schulsanierung

Neubiberg/Ottobrunn · Deutlich teurer

Da der Staat weniger zahlt, müssen die Zweckverbandsgemeinden jetzt 600.000 Euro mehr für die Sanierung des Gymnasiums bezahlen. 	Foto: Schunk

Da der Staat weniger zahlt, müssen die Zweckverbandsgemeinden jetzt 600.000 Euro mehr für die Sanierung des Gymnasiums bezahlen. Foto: Schunk

Neubiberg/Ottobrunn · Eine bittere Pille muss der Zweckverband staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München (ZV) bei der Sanierung des Gymnasiums Neubiberg schlucken: Der Staatszuschuss für die im Sommer beginnende Maßnahme soll um 600.000 Euro geringer als erwartet ausfallen.

Dennoch lassen weder der ZV noch die Gemeinde Neubiberg den Kopf hängen. Sie wollen sich für einen erhöhten Zuschuss einsetzen. Mit solch unangenehmen Nachrichten müsse man immer rechnen, sind sich ZV-Geschäftsführer Markus Porombka und Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (FWN@U) auf Nachfrage des Südost-Kurier einig. Und auch darin, dass natürlich kein Weg an der Durchführung der anstehenden großen Sanierung vorbeiführt.

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Die geschätzten Gesamtbaukosten von knapp 20 Millionen Euro sollen nun mit 600.000 Euro weniger aus Staatshand bezuschusst werden, das bedeute für die Gemeinde Neubiberg derzeit anteilig zu seinen Schülerzahlen eine Mehrausgabe von knapp 104.000 Euro. Da der staatliche Fördersatz statt der 20 Prozent nun nur noch 15,9 Prozent betrage, sei der Anteil der Gemeinde an den Gesamtkosten von 4.475.832 Euro um 103.675 Euro auf 4.579.507 Euro gestiegen, erklärte die Gemeinde auf Nachfrage des Südost-Kurier die genauen Zahlen. »Das müssen wir so zur Kenntnis nehmen, da können wir nichts machen«, befürchtet Heyland, der am letzten Montag den Gemeinderat über die unerwarteten Kosten in Kenntnis setzte.

Ganz klar sei die Maßnahme im Sinne der ­Jugend und damit der Zukunft ohnehin unumgänglich. Noch nicht die Flinte ins Korn werfen will hingegen ZV-Geschäftsführer Markus Porombka. »Glücklich sind wir natürlich nicht«, gibt er zu. »Aber ich bin der Meinung, wir müssen es hinkriegen, die Schule ist zu sanieren, wir sind in der Sache auch schon mit der Regierung weiter in Gesprächen«, so Ottobrunns Kämmerer. Auch wenn der Neubiberger Haushalt 2011 mit erfreulichen Mehreinnahmen im Vergleich zu den vergangenen Jahren aufwarten konnte, ist Neubiberg weit davon entfernt zu den vermögenden Gemeinden im Münchner Speckgürtel zu gehören. Noch im letzten Jahr bekam die Gemeinde eine Zuweisung in Höhe von 4,8 Millionen Euro vom Freistaat, um einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können. 2010 war Neubiberg damit die einzige Gemeinde im Landkreis, die eine derartige Finanzspritze nötig hatte.

»Der Staatszuschuss zum Bau des Gymnasiums richtet sich nach der Finanzkraft des Antragstellers«, erklärt er weiter. Hier werde man im Gespräch mit der Regierung noch einmal ansetzen. Zum Zweckverband gehören neben Neubiberg die sechs Gemeinden Aying, Brunnthal, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Hohenbrunn, Neubiberg, Ottobrunn und Putzbrunn. Diese sieben teilen sich in Proportion zu ihren Schülerzahlen auch die Kosten für ihre Schulen. Zwischen 70 und 80 Millionen Euro, so schätzt Markus Porombka, sind dies in den nächsten Jahren für Sanierungen, Erweiterungen und Neubau der Gymnasien in Höhenkirchen, Neubiberg und Ottobrunn.

Allerdings wird jede Gemeinde erst nach dem Abschluss der einzelnen Maßnahmen auch ihren tatsächlichen finanziellen Anteil daran erfahren. Unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen läuft aber der Zeitplan für die Sanierung der Schule ab.

In den Sommerferien ziehen die rund 1.500 Schüler und ein etwas hundertköpfiges Kollegium zählende Schule komplett in das neue, dritte Gymnasium des Zweckverbandes in Höhenkirchen-Siegertsbrunn um. Dann geht es nämlich in Neubiberg so richtig zur Sache. Was 2009 relativ unspektakulär nach der Sanierung des Brandschutzes für das im Jahr 1976 eröffnete Schulhaus ausgesehen hatte, erwies sich bei genauerem Hinsehen als eine mehr als dringend nötige Generalsanierung.

So muss vor allem eine Schadstoffsanierung in Sachen Asbest erfolgen. »Natürlich wird die Schule auch technisch und energetisch auf den neuesten Stand gebracht, die Türen und Böden werden erneuert, damit wir eine moderne Schule haben, und für hörgeschädigte Schüler werden wir spezielle Einrichtungen bereitstellen«, freut sich Günter Heyland. »Wo wir Schwachstellen erkannt haben im Schulbau, werden diese mit saniert, die Anregungen dafür haben wir erfreulicherweise von der ganzen Schulfamilie bekommen.« Ka/hw

Artikel vom 19.04.2011
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