Im FÖJ an der Katholischen Akademie wird man zum Öko-Profi

Schwabing · Muskeln und Grips

Manuel Herzog absolviert an der Katholischen Akademie in der Mandlstraße ein Freiwilliges Ökologisches Jahr.	Foto: Julia Stark

Manuel Herzog absolviert an der Katholischen Akademie in der Mandlstraße ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Foto: Julia Stark

Schwabing · Jeden Morgen kontrolliert Manuel Herzog, wieviel Gas und Wasser an der Katholischen Akademie in der Mandlstraße verbraucht wurde. »Das ist aber das Einzige, was an meinem Arbeitsalltag Routine ist«, sagt der 20-Jährige. Seit vergangenem September absolviert er an der Einrichtung ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ).

Schulabgänger, die sich für das FÖJ interessieren, können sich ab sofort bei der Katholischen Akademie bewerben. Nachhaltigkeit hielt Herzog schon als Schüler für ein wichtiges Thema. Vorstellen könne er sich auch, ein Studium in diesem Fachgebiet zu beginnen, erklärt er. Allerdings habe er nach dem Abitur, das er im vergangenen Jahr am Elsa-Brandström-Gymnasium in Pasing erworben hat, »zunächst einmal genug vom Büffeln gehabt«.

Entschieden hat er sich deshalb für ein FÖJ. Wie Ökologie in der Praxis funktioniert, lernt er nun an der Katholischen Akademie kennen: Seit rund zehn Jahren setzt sich diese nämlich für nachhaltiges Wirtschaften ein. Auf dem Dach befinden sich Sonnenkollektoren, gekocht wird mit Zutaten aus kontrolliertem ökologischem Anbau und der Energieverbrauch wird genau erfasst. Gefragt seien bei dem Freiwilligendienst »sowohl Muskelkraft als auch Köpfchen«, sagt Herzog. Unter anderem geht er dem Gärtner Edwin Waller zur Hand. Geplant sei, demnächst am Viereckhof Kürbisse anzupflanzen. Der ehemalige Bauernhof an der Kreuzung der Mandlstraße zur Feilitzschstraße gehört ebenfalls zur Akademie. Außerdem unterstützt er den Haustechniker Andreas Merkel, etwa beim Auswechseln von Lampen. »Ich bin ein bisschen Mädchen für alles«, sagt er. Doch gerade diese Vielfalt mache ihm Spaß. Sein direkter Vorgesetzter ist der Umweltmanager Christian Sachs. Er hat sich zum Ziel gesetzt, das Konzept des nachhaltigen Wirtschaftens auch in den umliegenden Pfarreien einzuführen – und Herzog darf ihn begleiten.

Derzeit werde das System in Penzberg und Traunstein aufgebaut, berichtet er. Auch an den Teamsitzungen nimmt er teil. Dort sei kürzlich beschlossen worden, das Gebäude in der Mandlstraße neu zu dämmen. Auch eigene Vorschläge darf er einbringen: »Dabei geht es zwar nicht um große Projekte, aber meine Anregung, Papier beidseitig zu bedrucken, wurde aufgegriffen.« Eine Stelle für das FÖJ vergibt die Akademie seit rund drei Jahren. »Uns ist es wichtig, Impulse von interessierten, jungen Menschen zu bekommen«, sagt Akademiedirektor Florian Schuller. Die Freiwilligen erhalten fünf externe, einwöchige Seminare, monatlich 180 Euro Taschengeld, 520 Euro in bar ausbezahlte Sachleistungen und freies Mittagessen. Bewerbungen für den nächsten Dienst, der im kommenden September beginnt, nimmt die Akademie bereits jetzt entgegen. Julia Stark

Artikel vom 19.04.2011
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