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Veranstaltungsreihe zu Protest: Bilder der Studentenunruhen
München auf den Barrikaden
Dass das Münchner Kindl Opfer von Protestmitteln wie Tomaten werden wird? Eher unwahrscheinlich, aber das ist das offizielle Plakat der Veranstaltungsreihe. Foto: VA
München · Von April bis Juli findet die stadtweite Veranstaltungsreihe „Protest in München seit 1945“ statt. Das Projekt möchte den Protest der Vergangenheit und Gegenwart zum Stadtgespräch machen. Eine Ausstellung im Münchner Stadtmuseum sowie mehr als 100 Veranstaltungen an verschiedenen Orten geben einen ersten Eindruck von der Geschichte des Aufbegehrens als Bestandteil des öffentlichen Lebens in München.
Ein Buch von Zara S. Pfeiffer „Auf den Barrikaden“ spiegelt die Protestkultur in München seit 1945 eindrucksvoll wider.
Die Eröffnung der Ausstellung „Branko Senjor. Augenzeuge und Fotograf der Studentenunruhen in der Münchner Akademie 1968“ im Münchner Stadtmuseum bildet den offiziellen Auftakt der zahlreichen Veranstaltungen. Der Fotograf Branko Senjor (1936-2005) kam nach dem Studium an der Fotoschule (1964-1966) häufig in die Münchner Kunstakademie, um den Alltag, das Personal und die Kunstwerke zu fotografieren. Ende der 60er-Jahre wurde er auch Augenzeuge der Studentenunruhen, deren Ma- nifestationen er mit der Kamera dokumentierte. Seine Aufnahmen zeigen die damaligen Verhältnisse und die wichtigsten Protagonisten der studentischen Protestbewegung. Die Fotografien sind ein einzigartiges Zeugnis der jüngeren Münchner Kulturgeschichte, die paradigmatisch für eine gesellschaftlich virulente Zeit steht, die nachfolgende Generationen entscheidend prägen sollte.
Als Branko Senjor seine Fotografien im Münchner Kunstverein Ende der 60er-Jahre in einer Ausstellung zeigte, wurden einige Motive von Besuchern übermalt beziehungsweise -zeichnet in Reaktion auf die damaligen (kultur)politischen Auseinandersetzungen. Die Originalfotografien stam- men aus der Sammlung Fotografie des Münchner Stadtmuseums. Die Ausstellung ist seit 8. April bis 1. Mai im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, zu besichtigen (Eintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro). Die Veranstaltungsreihe von Andrea Naica-Loebell und Ruth Oppl bietet von April bis Ende Juli an verschiedenen Or- ten in München Interessantes zur aktuellen und historischen Bedeutung des Protests, Ausstellungen, Kunst-Aktionen, Lesungen, Symposien, Filmprogramme und Konzerte finden statt. Zum Teil wird noch nie gezeigtes Material präsentiert, wie zum Beispiel Filmausschnitte zu Polizeieinsätzen oder Fotografien zu den „Schwabinger Krawallen“. Das ausführliche Programm mit allen Detailinformationen ist unter www.protest-muenchen.de ersichtlich.
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