Gemeinde Vaterstetten fragt online Interessen Jugendlicher ab

Vaterstetten · »Nicht ins Blaue«

Jörg Cordruwisch ist stolz auf den umfassenden Fragenkatalog, den Vaterstettener Jugendliche noch bis Montag ausfüllen können.	Foto: Gemeinde

Jörg Cordruwisch ist stolz auf den umfassenden Fragenkatalog, den Vaterstettener Jugendliche noch bis Montag ausfüllen können. Foto: Gemeinde

Vaterstetten · Wie verbringen Jugendliche in Vaterstetten ihre Freizeit? Was interessiert sie? Und was sind ihre Bedürfnisse oder Probleme? Die Gemeinde Vaterstetten ist diesen Fragen nun auf den Grund gegangen und hat eine sogenannte Jugendraumanalyse gestartet.

Seit Februar läuft eine Onlinebefragung an den örtlichen weiterführenden Schulen, bei der Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren anhand eines Fragebogens ihre Meinung zu ihrer persönlichen Situation in der Gemeinde abgeben können. Und seit dieser Woche können auch alle Jugendlichen, die in Vaterstetten wohnen, aber nicht im Ort in die Schule gehen, ihr Votum online abgeben. »Ich will nicht ins Blaue arbeiten« ist einer der Gründe, warum nach Ansicht des gemeindlichen Jugendpflegers Jörg Cordruwisch die Umfrage nötig ist. Er ist stolz auf den Fragenkatalog, in dem eine Menge Arbeit stecke. Ende 2009 hat das Projekt begonnen, Cordruwisch und andere Vertreter der Gemeinde haben gemeinsam mit einer Hochschule die Analyse ausgearbeitet, unter anderem durch Interviews mit Vaterstettener Schülern und Besichtigung der Orte in der Gemeinde, wo Jugendliche sich treffen. Nach langer Zusammenarbeit hat dann das Kultusministerium im Oktober 2010 grünes Licht für den Fragenkatalog gegeben. Denn ein solches Dokument muss gewisse Auflagen erfüllen – etwa den Datenschutz betreffend: Es muss gewährleistet sein, dass die persönlichen Daten der Jugendlichen auf dem Server geschützt sind.

Die Vaterstettener Analyse ist laut Jugendpfleger Cordruwisch alles andere als eine »Standardbefragung«. Solch eine würde meist nur aus einigen wenigen Fragen bestehen, in denen die Jugendlichen gerade mal nach ihrer Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten in Sachen Jugendzentrum und Sportverein gefragt würden. »Das ist mir zu wenig«, sagt Cordruwisch, »unser Fragebogen ist nicht einfach vom Himmel gefallen«.

Inwieweit sich die viele Arbeit gelohnt hat, wird sich erst im Herbst zeigen. Dann werden nämlich voraussichtlich die Ergebnisse der Befragung vorliegen. Die Daten sollen dann die Grundlage für ein pädagogisches Gesamtkonzept in der Gemeinde bilden.Jörg Cordruwisch hat wohl schon jetzt persönlich vom Projekt profitiert: Denn ihn hat etwa die Mitarbeit der Vaterstettener Hauptschüler bei den Interviews schon hellauf begeistert. »Die haben richtig Bock gehabt.«

Vaterstettener Jugendliche, die dort nicht zur Schule gehen, können sich noch bis kommenden Montag, 11. April, an der Onlinebefragung beteiligen: Interessierte schicken einfach eine ­­­­ E-Mail an Jörg Cordruwisch (joerg.cordruwisch@vaterstetten.de). Darauf wird ein Link verschickt, mit dem der Zugang zur Onlinebefragung möglich ist.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 05.04.2011
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